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Biographisches Handbuch der österreichischen Opfer des Stalinismus (bis 1945)

Projektbetreuung: Dr. Barry McLoughlin, Dr. Josef Vogl

 

Im Rahmen des Gedenkbuchs für die österreichischen Opfer des stalinistischen Terrors in der UdSSR (bis 1945) wurden seit Herbst 2004 sowohl biographische Daten und Fotografien der Opfer erfasst als auch die Hintergründe der Verfolgung wissenschaftlich aufgearbeitet. Das Projekt wurde 2006 in einer ersten Phase abgeschlossen.

 

Nach Fertigstellung der Opferbiographien und wissenschaftlichen Begleittexte wurde die Publikation "... Ein Paragraf wird sich finden". Gedenkbuch der österreichischen Stalin-Opfer (bis 1945) von Barry McLoughlin und Josef Vogl – mit einem Geleitwort von Bundespräsident Heinz Fischer – 2013 veröffentlicht. Dokumentiert sind die Lebenswege von knapp über 760 ÖsterreicherInnen, die im Zeitraum 1917–1945 von der stalinistischen Verfolgung in der Sowjetunion betroffen waren. Seit Mai 2015 sind rund 780 überarbeitete und fallweise ergänzte Kurzbiographien aus dem Gedenkbuch auf der Website des DÖW abrufbar.

 

Nicht berücksichtigt werden jüdische Flüchtlinge der Jahre 1938-1940 (etwa die Opfer der Nisko-Transporte), weil sie in einem eigenen Forschungsprojekt behandelt werden sollten, ebenso jene Österreicher, die als Angehörige der Deutschen Wehrmacht in sowjetische Kriegsgefangenschaft gerieten. Deutsche Muttersprache und ein Geburtsort auf dem Gebiet der k.u.k. Monarchie außerhalb des heutigen Österreichs oder der Dienst in der k.u.k. Armee wurden als nicht ausreichend für die Aufnahme erachtet. Die wesentlichen Kriterien für die Aufnahme in die Datenbank der österreichischen Stalin-Opfer sind

 

  • Verhaftung durch sowjetische Staatsorgane zwischen dem 7. November 1917 und dem 9. Mai 1945,
  • Staatsbürgerschaft der Republik Österreich oder Mitgliedschaft in der KPÖ oder längerer Aufenthalt auf dem Staatsgebiet der Repu­blik Österreich.

 

Über diese Personen wurde unterschiedlich reichhaltiges biographisches Material zusammengetragen, sodass Lebensbiographien (in Kurzform) verfasst werden konnten. Die elektronisch erfassten Biographien österreichischer Opfer (bis 1945) beinhalten (soweit bekannt) folgende Angaben:

 

  • Geburts- und Todesdatum
  • Beruf
  • Gesellschaftiche bzw. politische Aktivitäten in Österreich
  • Wohnort vor dem Exil
  • Beruf in der UdSSR
  • Politische Zugehörigkeit in der UdSSR
  • Politischer und sonstiger Hintergrund zur Verhaftung
  • Verhaftungsdatum
  • Anklage
  • Datum der Verurteilung und Verurteilungsinstanz
  • Ort und Datum der Hinrichtung
  • Haftorte bei Gulagstrafe, anschließender Verbannungsort, Dauer der Verbannung
  • Lebensdaten nach der Entlassung (in der UdSSR, Österreich oder einem anderen Land)
  • Datum der Rehabilitierung, Rehabilitierungsinstanz.

 

 

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Downloads

Josef Vogl
(102,9 KB)

Barry McLoughlin (Mitteilungen 175 / Februar 2006)
(1,1 MB)
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