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Gedenken im digitalen Zeitalter

Ein Beitrag von Robert Patocka

 

War bis jetzt das Gedenken an historische Ereignisse an Denkmäler, Gedenksteine oder Wandtafeln geknüpft und man musste sich an die Orte des Gedenkens begeben, so bieten heute Computer, Tablet und Smartphone in Zusammenspiel mit dem GPS ungeahnte Möglichkeiten. Man kann zu Hause am Computer sitzen oder mit dem Smartphone durch die Stadt wandern und virtuell Gedenkstätten und Orte besuchen und eine Fülle an Informationen erhalten.

 

Eine dieser virtuellen Gedenkmöglichkeiten bietet die Plattform "dort!". Professor Martin Auer, ein bekannter Kinderbuchautor, hat eine Gedenkplattform geschaffen, die die Geschichte Wiens aus einem anderen Blickwinkel darstellt.

 

Mit dem Anklicken der URL www.dort.pw gelangt man auf die Plattform mit vielen virtuellen Rundgängen und historischen Gegebenheiten.

 

Plattform "dort!"

Die Plattform bietet zahlreiche virtuelle Rundgänge zu zeitgeschichtlichen Themen an.

 

Ist die Software auf dem Smartphone oder dem Tablet eingerichtet, so können an den Orten des Gedenkens/Geschehens die Geostories abgerufen werden bzw. bieten sie sich automatisch an. In der Googlemap von Wien sind die Orte des Gedenkens/Geschehens als Icon dargestellt. Klickt man das Icon an, so öffnet sich ein Fenster mit der Geschichte in Bild und Ton. In der Folge werden einige Rundgänge kurz dargestellt:

 

  • dort! Jüdisches Wien:
    Das jüdische Leben in Wien bis 1938 wird in 441 Foto-, Audio- und Videostories präsentiert.

  • dort! Steine der Erinnerung (www.dort.pw/steine):
    Im Stadtplan Wiens werden alle "Stolpersteine", die bereits virtuell verarbeitet sind, dargestellt. Durch anklicken des Steine-Icons kommt man zu den Biografien und Bildern der Opfer des Holocaust. Derzeit enthält die Auswahl nur Steine des 2., 20. und 23. Bezirks. Nach und nach sollen die Gedenksteine in den anderen Bezirken folgen.

  • dort! Februar Kämpfe in Wien 1934:
    Ein Führer zu den Orten der Februarkämpfe in Wien mit Zeitzeugenberichten, Fotos und Fotogeschichten.

  • dort! Das Rote Wien:
    Ein Führer zur Reformpolitik der sozialdemokratischen Stadtverwaltung zwischen 1919 und 1934. Es werden durch Videos, Fotos und Fotogeschichten bekannte und eher unbekannte Orte des Roten Wien vorgestellt, aber auch das Elend der arbeitenden Bevölkerung.

  • dort! Ringstraße - Straße des Protests:
    Die Ringstraße als Straße des Protests mit Bild- und Videomaterial von 1905 bis heute. So zum Beispiel eine ausführliche Bilddokumentation zur Borodajkevic-Demonstration 1965.

  • dort! Wien 1848:
    Ein Guide zu den Orten der Revolution 1848 mit Bildern und Texten.

  • Erster Wiener Protestwanderweg:
    Petitionen, Demonstrationen, Versammlungen, Streiks, Hausbesetzungen, Volksbegehren, Menschenketten, Piratenradio, Flugblätter, Lichtermeer ... Vielfältig sind die Formen, mit denen Menschen sich ihre Rechte erstritten haben. Der Erste Wiener Protestwanderweg mit Bild und Ton macht erfahrbar, wie diese Kämpfe und Errungenschaften das Stadtbild bis heute prägen.

 

Derzeit (Mai 2017) umfasst die Plattform mehr als 3750 Geschichten über Orte und historische Begebenheiten. Neben den bereits genannten Touren gibt es noch einen Wien-Guide mit vielen Informationen. Für SchülerInnen stellt die Plattform dort! einen idealen Ort dar, um für Projekte recherchieren zu können.

 

 

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