Studie zur Involvierung der Swietelsky AG und ihrer Tochterfirmen in Bauvorhaben des „Dritten Reiches“
Die Studie im Auftrag der Firma Swietelsky AG setzte sich mit der Frage auseinander, inwieweit das 1936 vom österreichischen Ingenieur Hellmuth Swietelsky gegründete Unternehmen in Bauvorhaben des NS-Regimes involviert war und von dieser Involvierung profitiert hat. Der Fokus der Untersuchung richtete sich dabei in erster Linie auf den Einsatz von Zwangsarbeiter:innen im Rahmen von Bauaufträgen durch die Firma. Die Herausforderung für die Forschung lag darin, dass kein Unternehmensarchiv existiert, das einen Überblick über die Tätigkeiten des Unternehmens während der NS-Zeit geben könnte. Ein wesentlicher Teil der Arbeit bestand daher darin zu rekonstruieren, an welchen Bauvorhaben Swietelsky zwischen 1938 und 1945 überhaupt beteiligt war.
Als zentrale Tätigkeitsfelder konnten die Beteiligung der Firma am Bau der sogenannten Durchgangsstraße IV im Auftrag der Organisation Todt auf dem Gebiet der heutigen Ukraine, die Durchführung von Arbeiten im Rahmen einer Talsperre des Flusses Dunajec südöstlich von Krakau sowie die Übernahme dreier Baulose beim Neubau der Rumänischen Staatsbahn westlich von Bukarest durch eine Swietelsky-Tochterfirma ausgemacht werden. Auch Aufträge im Straßen- und Bahnbau auf dem Gebiet Österreichs wurden identifiziert. Nachweisbar ist in diesem Zusammenhang der Einsatz von Zwangsarbeiter*innen – namentlich der von jüdischen Zwangsarbeitern, Roma und Sinti, sowie von KZ-Häftlingen.
Projektleitung: Dr.in Verena Pawlowsky und Dr. Harald Wendelin (beide Forschungsbüro)
Projektmitarbeiter*innen: Prof. Dr. Viorel Achim (Rumänien) / Dr. Gerhard Baumgartner / Dr. Steffen Hänschen (Deutschland, Polen) / Dr.in Gabriele Kaiser / Dr. Rudi Leo / Dr.in Ina Markova
Projektlaufzeit: 2021–2024
Publikation : 2025 mit dem Titel „Unternehmergeist und Komplizenschaft. Hellmuth Swietelskys Baufirmen in der NS-Zeit“
https://www.swietelsky.at/transparenz/historische-verantwortung/
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