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Österreichisches Museumsgütesiegel für das DÖW

Unsere Historikerin Claudia Kuretsidis-Haider hat am 8. Oktober im Schloss Maretsch in Bozen unter großem Applaus der Anwesenden das Österreichische Museumsgütesiegel für das DÖW entgegengenommen. Wir freuen uns sehr darüber. Im Jury-Statement heißt es unter anderem: 

 

In verschiedenen Vermittlungs- und Veranstaltungsformaten sowie in der Forschung greift das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes seit Jahren aktuelle, (gesellschafts-)politische Themen auf, zeigt und artikuliert deutlich (und berechtigterweise manchmal auch laut) eine klare Haltung in Bezug auf antidemokratische Tendenzen, ermöglicht Forscher:innen, Interessierten den Zugang zum umfangreichen Wissen um den österreichischen Widerstand bzw. über die Zeit des Nationalsozialismus und die Positionierung verschiedener Österreicher:innen dazu bis zur Gegenwart. Diese Wissensvermittlung in verschiedenen Formaten, um Vergangenes mit der Gegenwart und der Zukunft zu verbinden und aktuelle antidemokratische Bewegungen sichtbar zu machen, ist ein wesentliches Bestreben des Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und unverzichtbar in der Österreichischen Museumslandschaft.“

 

Die seit 2002 vom Museumsbund Österreich und dem Österreichischen Nationalkomitee des International Council of Museums (ICOM) ins Leben gerufene Auszeichnung gilt jeweils für fünf Jahre. In diesem Jahr wurden 14 Museen neu oder erneut ausgezeichnet, 55 Museen erhielten eine Verlängerung. Im Folgenden können Sie die komplette Begründung der Jury nachlesen:

 

Claudia Kuretsidis-Haider nimmt das Österreichische Museumsgütesiegel für das DÖW entgegen. Foto: Manuela Tessaro

v.l.n.r.: Mag. Heimo Kaindl (Direktor Diözesanmuseum Graz, Jury-Vorsitzender), Mag.a Dr.in Claudia Kuretsidis-Haider (DÖW-Historikerin, Abteilungsleiterin Historische Sammlungen), Dr.in Johanna Schwanberg (Direktorin Dom Museum Wien, Präsidentin von ICOM Österreich), Dr. Matthias Beitl (Direktor Volkskundemuseum Wien, Präsident Österreichischer Museumsbund)
Foto: Manuela Tessaro


Die Jury des Österreichischen Museumsgütesiegels, bestehend aus einem Expert:innengremium von ICOM Österreich und dem Museumsbund Österreich, hat in einem sorgfältigen und unabhängigen Bewertungsverfahren die eingereichten Anträge auf Zuerkennung des Österreichischen Museumsgütesiegels eingehend geprüft und fachlich bewertet.

Dabei wurden die Museen anhand des international gültigen ICOM Code of Ethics begutachtet, welcher die ethischen Standards und best practice der Museumsarbeit definiert.

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Ihre Institution den Standards des Österreichischen Museumsgütesiegels entspricht und Ihnen das Gütesiegel bis 2030 verliehen wird.

Mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel weist Ihre Institution nach, dass sie den internationalen Standards in puncto Sammlungsmanagement, Vermittlung, Forschung und Ausstellungswesen entspricht. Wir gratulieren zur Auszeichnung! 

Jury- Statement: 

Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) ist von seiner Grundausrichtung ein Dokumentations- und Forschungszentrum, das die Geschichte des Widerstandes und der Verfolgung in der NS-Zeit erforscht und bewahrt. Es widmet sich jedoch explizit der Weitergabe dieser Forschungen, der Vermittlung, der Information an verschiedenste Publika. Mit dem Umzug des "von unten gegründeten" Archivs in das Otto Wagner Areal am Steinhof, werden auch die Vermittlungsmöglichkeiten vertieft, die Ausstellungsräumlichkeiten erweitert bzw. bestehende Ausstellungen mittelfristig und langfristig erneuert. In Planung sind eine neue Dauerausstellung sowie eine neue Website und das so genannte "Minute Museum 2025''. Langfristig soll auch die bestehende Dauerausstellung in der Wipplingerstraße verändert werden. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes betreut darüber hinaus zwei Gedenkorte in Wien. 


Die Ausstellungen, Veranstaltungs- und Vermittlungsformate sind ein wichtiger und vor allem unverzichtbarer Teil der kulturpolitischen Arbeit des Archivs. In verschiedenen Vermittlungs- und Veranstaltungsformaten sowie in der Forschung greift das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes seit Jahren aktuelle, (gesellschafts-)politische Themen auf, zeigt und artikuliert deutlich (und berechtigterweise manchmal auch laut) eine klare Haltung in Bezug auf antidemokratische Tendenzen, ermöglicht Forscher:innen, Interessierten den Zugang zum umfangreichen Wissen um den österreichischen Widerstand bzw. über die Zeit des Nationalsozialismus und die Positionierung verschiedener Österreicher:innen dazu bis zur Gegenwart. 


Diese Wissensvermittlung in verschiedenen Formaten, um Vergangenes mit der Gegenwart und der Zukunft zu verbinden und aktuelle antidemokratische Bewegungen sichtbar zu machen, ist ein wesentliches Bestreben des Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und unverzichtbar in der Österreichischen Museumslandschaft. 

Eigene Ziele, Empfehlungen
Das DÖW hat im Antrag selbst die dringendsten nächsten Ziele genannt, die nicht nur angedacht, sondern bereits in Planung und vor der Realisierung stehen: Minute Museum 2025, neue DA im Pavillon 15 OWA, komplettes Archiv zieht ebenfalls um, neue Website

Wir gratulieren herzlich, freuen uns sehr, das Museumsgütesiege/ einer so wichtigen Einrichtung zu verleihen und wünschen für die nächsten Jahre alles Gute! 

Jury-Vorsitzender: Mag. Heimo Kaindl (Direktor Diözesanmuseum Graz); Jury-Mitglieder: Dr. Claudia Augustat (Kuratorin Sammlung Südamerika, Weltmuseum Wien), Mag. Dr. Karl C. Berger (Leiter Tiroler Volkskunstmuseum Innsbruck), Mag. Evelyn Kaindl-Ranzinger (ehem. Geschäftsführerin MUSIS - Steirischer Museumsverband), Mag. Lisa Noggler-Gürtler (Kuratorin Tiroler Landesmuseen, Innsbruck), Ing. Mag. Michael Weese (ehem. Direktor Salzburger Freilichtmuseum, Großgmain)

  

 

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