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"Vorbild für Österreich"?

Neues von ganz rechts - September 2014

In der freiheitlichen Wochenzeitung Zur Zeit macht Erich Körner-Lakatos einmal mehr deutlich, warum Rechtsextreme in Ungarn und in Ministerpräsident Viktor Orbán ein Vorbild sehen: Der rechtsautoritäre Nationalpopulist bekämpfe den "Multikulti-Wahn" und habe erst Ende August angekündigt, "die Einwanderung ganz einzustellen". Laut Körner-Lakatos habe Orbán behauptet, dass "die Geschichte" gezeigt hätte, "daß nur diejenigen Nationen überleben können, die sich biologisch selbst erhalten können". Aber auch Orbáns ordentliche "Beschäftigungspolitik" ist ganz nach dem Geschmack der Freiheitlichen: Diejenigen, "die faul und ungewaschen in der Hängematte des Sozialstaates dösen", würden auch künftig zur "Arbeit" gezwungen werden. (Zur Zeit 37/2014, S. 23)

 

Daneben lamentiert in Zur Zeit F. X. Seltsam, laut Mitherausgeber Andreas Mölzer ein "Wanderpseudonym", über die Ablehnung des Wiener Burschenschafters und FPÖ-Nachwuchspolitikers Maximilian Krauss als Stadtschulratsvizepräsident. Der "mediale Druck und die geheuchelte Empörung des politischen Establishments" angesichts diskriminierender und menschenfeindlicher Äußerungen würden scheinbar "reichen, um den freiheitlichen Kandidaten herauszuschießen". Angesichts der jüngsten negativen Erfahrungen mit den kaum geschlossenen Reihen der FPÖ ist F. X. Seltsam gespannt, "ob Maximilian Krauss der nächste [...] ist, den sich die FPÖ von ihren politischen Gegnern und den Medien herausschießen läßt". (Ebenda, S. 10)

 

Schließlich echauffiert sich Mitherausgeber Walter Seledec, dass "die Deserteure [...] aus den Reihen der ehemaligen deutschen Wehrmacht [...] knapp vor ihrem Ziel" seien, der Enthüllung eines Denkmales zu Ehren der "fahnenflüchtigen Überläufer". (Ebenda, S. 59) Seledec fragt sich, wo er lebt, und meint, dass solche Würdigungen nur in Deutschland und Österreich möglich seien. Dabei vergisst er, dass der nationalsozialistische Angriffs- und Vernichtungskrieg eben von diesen beiden Ländern ausgegangen ist und dass die Weigerung, sich an diesem zu beteiligen, nicht mit allgemeiner Fahnenflucht gleichgesetzt werden kann - außer bei Billigung der NS-Kriegsziele.

 

 

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