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Nazi-Spruch auf FPÖ-Homepage

Neues von ganz rechts - November 2002

Beim Einstieg in die Homepage der FPÖ-Weinviertel/Stadtgruppe Mistelbach wird der/die UserIn unter der Rubrik "Einfach zum Nachdenken" mit folgendem Spruch konfrontiert:

"Es ist nicht schwer in guten Tagen
Das Fahnentuch voranzutragen
Der stolzen Reihe.
Erst wenn im Sturmwind die Fetzen knattern,
der wilde Haufen will zerflattern,
zeigt sich die Treue!"


Über den Verfasser dieser holprigen Zeilen schweigt sich die FPÖ-Mistelbach aus. Aus gutem Grund, handelt es sich dabei doch um den glühenden Nationalsozialisten Joseph Hieß (1904-1973). Dieser war seit 1923 in der österreichischen NSDAP aktiv. Nach deren Verbot wurde Hieß wegen illegaler politischer Aktivitäten angezeigt und bestraft. 1934 flüchtete er nach Deutschland und trat dort abermals der NSDAP bei. Hieß war in der Folge "Propagandaredner" und "Abteilungsleiter für volkspolitische Aufklärung und Erziehung" beim Volksbund für das Deutschtum im Ausland (VDA) in Berlin. 1940 stieg er zum "Gaugeschäftsführer" des "Grenzlandamtes" der NSDAP in Linz auf. Nach der militärischen Zerschlagung des "Dritten Reiches" war er in Glasenbach, einem von den Alliierten errichteten Lager für Nationalsozialisten und Kriegsverbrecher, inhaftiert. Nach seiner Freilassung betätigte sich Hieß weiter für die "großdeutsche" Sache, unter anderem als "Bundesdietwart" des Österreichischen Turnerbundes (ÖTB). Daneben machte er sich als Gründer des Vereins Dichterstein Offenhausen in der rechtsextremen Szene einen Namen. Dieser Verein wurde 1999 von den Behörden wegen NS-Wiederbetätigung aufgelöst.

Obmann der FPÖ-Stadtgruppe Mistelbach ist der dem DÖW schon länger bekannte Manfred Platschka. Im Februar 2001 war Platschka Gast beim "Politischen Aschermittwoch" der vom deutschen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingeschätzten Republikaner. Im November 2000 besuchte er den Landesparteitag der bayrischen Republikaner. (Siehe: FPÖ-Politiker bei deutschen Rechtsextremen ») Von den Niederösterreichischen Nachrichten mit den Hintergründen des Gedichtes konfrontiert, meinte Platschka: "Manch großer Nazi hat auch was Gescheites gesagt!" (NÖN Mistelbach, 46/2002)

 

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