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Jungfreiheitliche im Dunstkreis von Neonazis

Neues von ganz rechts - Februar 2003

Im Gästebuch der neonazistischen Heimattreuen Deutschen Jugend findet sich ein mit 19. 12. 2002 datierter Eintrag aus Österreich: Der Ring Freiheitlicher Jugend (Klagenfurt Land) wünscht "allen Freunden und Sympathisanten" ein "schönes Julfest" und verweist auf seine neue "Heimseite".

Dort begrüßt einen der stellvertretende Landesobmann des RFJ-Kärnten, Florian Thomas Rulitz, der als "politische Vorbilder" Jörg Haider, Ewald Stadler und Umberto Bossi angibt. Gekämpft wird vor allem gegen die "Amerikanisierung", die wie "ein Schimmelpilz [...] unser Heimatland [überzieht]." Schon die "Jüngsten" würden in der Volksschule "der Yankee-Kultur [...] ausgesetzt". Angesichts dieser "Gehirnwäsche" und "Propagandawelle" gibt der RFJ-Kärnten die Losung "Zurück zu den Wurzeln unserer Ahnen und Vorfahren" aus. Auch mit der Sammlung von Unterschriften wollen sich die Jungfreiheitlichen der "Kulturschänder" erwehren. Unter dem Titel "Friede für den Nahen Osten" verdeutlichen die Kärntner Jungfreiheitlichen ihr Geschichtsverständnis: "Hitler suchte 'Lebensraum' und verbrannte dafür unsere Erde. Bush will Öl für seine energiefressenden Ami-Schlitten und gefährdet damit die ganze Menschheit. Bush und Hitler - die Ziele, die Mittel, die Mentalität haben verdammt viel Ähnlichkeit."

Im Forum zitiert ein User namens "Freimaurer" zustimmend aus der antisemitischen Fälschung "Die Protokolle der Weisen von Zion", wonach die "Weisen selbst die seit dem 15. Jahrhundert bestehende Freimaurerei als wesentliches Instrument zur Vorbereitung der Weltherrschaft nach getaner Arbeit verbieten würden". Ebenfalls im Forum eingetragen hat sich das neonazistische Radio Freiheit, welches unter den "Volksgeschwister[n]" für sich wirbt. Der Wiener FPÖ- Abgeordnete Eduard Schock (aB! Aldania) gratulierte im Forum dem RFJ-Kärnten am 5. 12. 2002 zu seiner "gelungenen Homepage". Er "muss" die Jungrecken jedoch "darauf hinweisen", dass diese "gewisse Dinge (vor allem im Forum) löschen sollten". Konkret nennt Schock ein "Nazi-Lied aus dem 2. WK", welches "auf einer freiheitlichen Homepage nichts zu suchen [hat]". Dieser Hinweis verhallte wohl ungehört, hat doch ein User am 8. Februar 2003 die inoffizielle SS-Hymne "Wenn alle untreu werden ..." in das Forum gestellt, wo sie noch Ende Februar abrufbar war.

Auch mit den Links zu rechtsextremen Parteien aus ganz Europa drückt der RFJ-Kärnten auf seiner Homepage aus, wo er politisch steht.

 

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