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Rechtsextreme und Neonazis demonstrieren in Wien

Neues von ganz rechts - April 2002

Rund 150 Neonazis und Rechtsextreme versammelten sich am 13. 4. am Heldenplatz, um gegen die "Wehrmachtsausstellung" zu demonstrieren bzw. auf Transparenten ihren "Großvätern" zu danken. Im Anschluss an die Kundgebung zogen zudem ca. 100 Teilnehmer - mehrheitlich Skinheads - durch die Innenstadt und skandierten "Sieg Heil!" und "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!".

Die Gruppe der Unentwegten am Heldenplatz setzte sich aus Skinheads und Burschenschaftern, die zum Teil auch Ordnerfunktionen übernahmen, zusammen. Die Burschenschafter, darunter Mathias Konschill (Olympia), der bei den letzten Bezirksvertretungswahlen in Wien für die FPÖ kandidierte, waren allerdings nicht in Uniform erschienen. Laut Augenzeugenberichten trugen mindestens zwei Teilnehmer Hakenkreuze am Ärmel. Vertreter des neonazistischen Deutschen Kollegs aus Würzburg verteilten Flugblätter. Darin stand unter anderem, die "Nähe zu Zielen und Methoden der Westmächte ist vom deutschen Standpunkt aus der einzige gegen Hitler zu erhebende Vorwurf". Der Zweite Weltkrieg wurde zum "antideutschen Vernichtungskreuzzug" umgelogen und über das "Dritte Reich" schrieb das Deutsche Kolleg, es hätte "Europa bis 1945 vor der asiatischen Despotie auf der einen Seite und der Diktatur des Kapitals auf der anderen" gerettet. Aktivisten der rechtsextremen Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP) verteilten ebenfalls Flugblätter.

Als erster Redner trat Clemens Otten (Grenzlandsmannschaft Cimbria) auf. Als Anmelder und Sprecher der Plattform gegen die Schändung des Andenkens Verstorbener begrüßte er die Anwesenden. Auf ihn folgten Wilhelm Ehemayer (National-Konservative Union) und Sascha Gasthuber von der mitveranstaltenden Kameradschaft Germania. Nachdem "Ich hatte einen Kameraden" abgesungen worden war, verließen die Demonstranten unter Polizeischutz den Heldenplatz zwei Stunden vor dem geplanten Ende der Kundgebung. Da die Behörden dem Wunsch des Veranstalters nach einer Beendigung der Eskorte am Josefsplatz nachkamen, konnten noch rund 100 Neonazis grölend über die Kärntnerstraße ziehen.

 

 

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