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Franz Loidl (1905 - 1987)

Franz Loidl, Priester, Historiker und seit dessen Bestehen Vorstandsmitglied des DÖW, wurde Zeuge der Befreiung des KZ Ebensee. Seine Fotografien aus dieser Zeit sind ein wertvoller Bestandteil der Fotosammlung des DÖW.

 

Franz Loidl, ein gebürtiger Ebenseer, wurde 1931 zum Priester geweiht. Nach seiner Habilitierung im Jahre 1941 war Loidl bis 1945 gleichzeitig Kooperator der Wiener Pfarre St. Augustin sowie Standort- und Lazarettpfarrer des Wehrkreises XVII. In dieser Funktion spendete er vielen zum Tode Verurteilten den letzten Trost und begleitete sie zur Hinrichtung.

 

Zu Kriegsende befand sich Franz Loidl in Ebensee. Auf der Suche nach inhaftierten Priestern betrat er das befreite KZ Ebensee erstmals am 8. Mai 1945 und war in den folgenden zwei Wochen fast täglich dort. Die Fotografien entstanden in dieser Zeit. Seine ersten Eindrücke schilderte Loidl in einer schmalen Publikation: Entweihte Heimat. K.Z. Ebensee, Wels 1946.

 

Ab Ende Juni 1945 betreute Franz Loidl - in der Folge im Auftrag der amerikanischen Militärseelsorge - die in Ebensee inhaftierten Kriegsgefangenen. Als Universitätslehrer (u. a. kirchliche Zeitgeschichte) ebenso wie als Leiter des Diözesanarchivs Wien setzte er sich später für eine kritische Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit ein.

 

"Mehr als ein Leser und Zuhörer, Mann und Frau, hat mir schon gestanden, daß er nach den grauenvollen Berichten über das KZL nicht habe schlafen können. Das ist gut. Wir sollen nicht schlafen, sondern stets darüber wachen, daß nie wieder solche Unmenschlichkeiten sich wiederholen."


(Franz Loidl, Entweihte Heimat. K.Z. Ebensee, Wels 1946, S. 67)

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