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Hopfgartner, Josef

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Хопфгартнер Иосиф Францевич

Geboren: 14.07.1900, Eggenberg (Steiermark)

Beruf: Steindrucker

Letzter Wohnort in Österreich: Graz

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 25.04.1934

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Ulan-Ude (Burjatien)

Verhaftet: 09.08.1937, Ulan-Ude

Anklage: konterrevolutionäre trotzkistische Tätigkeit, Spionage

Urteil: 17.05.1938, Trojka, Tod durch Erschießen

Gestorben: 20.05.1938

Rehabilitiert: 20.10.1961, Militärtribunal des Transbajkal-Wehrkreises

Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration

Schicksal: erschossen

 

Josef Hopfgartner, geboren 1900 in Eggenberg bei Graz, trat der SDAP 1919 und dem Schutzbund 1926 bei. Von Beruf war er Steindrucker. Im Schutzbund war er für die Herstellung von Sprengstoff zuständig. Im Februar 1934 nahm er als Kommandant an den Kämpfen in Graz teil. Noch im Februar 1934 trat er der KPÖ bei. Mit dem ersten Schutzbundtransport emigrierte er im April 1934 nach Russland.

 

Aus der KPÖ wurde er 1935 aufgrund von Auseinandersetzungen im Moskauer Stalin-Autowerk, wo er als Modellzeichner beschäftigt war, ausgeschlossen; einmal verprügelte er sogar seinen Meister. Um eine bereits diskutierte Ausweisung nach Österreich zu vermeiden, verließ er mit der Familie (er hatte in Moskau eine Russin geheiratet) Moskau, er übersiedelte freiwillig nach Ulan-Udė (Burjatien). In der dortigen Lokomotiv- und Waggonfabrik war Hopfgartner als Konstrukteur tätig. Am 9. August 1937 wurde er verhaftet und konterrevolutionärer Tätigkeit beschuldigt. Am 17. Mai 1938 wurde er zum Tode verurteilt, am 20. Mai 1938 in Irkutsk erschossen.

 

Hopfgartners Frau mit den beiden kleinen Kindern gelang es, nach Moskau zurückzukehren, jedoch kam sie dabei um fast alle ihre Habe.

 

Im Zuge des 1960 auf Betreiben der Familie eingeleiteten Rehabilitationsverfahrens stellten die sowjetischen Behörden eine gefälschte Sterbeurkunde aus (wonach Hopfgartner 1940 an einem Schlaganfall gestorben sei), erst 1995 wurde eine authentische Urkunde vorgelegt.

 

 

Quelle: Parteiarchiv der KPÖ, ÖStA, RGASPI, Familie

 

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