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Volkstreue Soziale Ordnung (VSO) / Der Volkstreue

Rechtsextreme (Splitter-)Gruppierungen (zum Großteil nicht mehr bestehend)

Die Volkstreue Soziale Ordnung (gegründet 1982) ist eine neonazistische Kleingruppe mit regionaler Bedeutung (Salzburg), die im Wesentlichen von der Person des ehemaligen NDP-Landessprechers Fritz Rebhandl (verstorben im August 2006) getragen wurde. Inhalt ihrer Publikationen und Aktivitäten ist die Verharmlosung bzw. Beschönigung des NS-Regimes, insbesondere auch die Infragestellung und Leugnung der Ermordung von Juden durch Giftgas in den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern. Fritz Rebhandl, führender Aktivist der VSO, wurde im April 1992 von einem Salzburger Geschwornengericht wegen NS-Wiederbetätigung zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof hat die Strafe auf sechs Monate unbedingt und ein Jahr bedingt erhöht. 1998 wurde Rebhandl neuerlich wegen NS-Wiederbetätigung zu einer unbedingten Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt (Urteil noch nicht rechtskräftig).

 

Ab Folge 4/2006 zeichnet Ines Schmiderer als Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber des Volkstreuen verantwortlich.

 

Der Salzburger Univ. Prof. Dr. Gerhard Botz schreibt in einem Gutachten über die Zeitschrift Der Volkstreue u. a. Folgendes:

 

"Wiederholt drückt der 'Volkstreue' durch Themenstellung und Argumentationsweise seiner Artikel zum Thema Nationalsozialismus Meinungen aus, die den Schluss nahe legen, dass sie beim angesprochenen Publikum einen verharmlosenden und beschönigenden Eindruck erwecken können, ja geradezu bewirken müssen. Ein besonderes Anliegen sind dem 'Volkstreuen' Darstellungen, die auf weite Strecken der gesamten oder weitaus überwiegenden Meinung der österreichischen wie der internationalen Geschichtwissenschaft widersprechen, vor allem hinsichtlich der nationalsozialistischen Vernichtungslager und des millionenfachen Massenmordes an den Juden, der deutschen Verantwortung am Zweiten Weltkrieg in ihrem vollen Ausmaß, der moralischen wie rechtlichen Grundlagen der Kriegsverbrecherprozesse gegen Nationalsozialisten, aber auch hinsichtlich der Rechtswidrigkeit und der Gewaltsamkeit des Österreich-'Anschlusses' und einer nicht-heroisierenden bzw. nicht-verharmlosenden Darstellung Hitlers und anderer nationalsozialistischer Führer."
(Gerhard Botz, "Der Volkstreue". Politische Ausrichtung und Wirkungsabsicht eines rechtsradikalen Druckwerks (1982-1992), in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Jahrbuch 1993, Wien 1993, S. 180)

 

Aktivitäten:

 

Oktober 1982: Teilnahme an den Salzburger Gemeinderatswahlen (Kandidaten: Fritz Rebhandl, Helmut Schönangerer, Friedrich Ramser);

Verkauf von Schallplatten mit Reden von Adolf Hitler und Joseph Goebbels: "Der mündige Bürger kann mit dieser Tondokumenten-Sammlung sein historisches Wissen erweitern und die Ereignisse dieser Zeit in ihrer Bedingtheit besser verstehen und werten." (Der Volkstreue 3/1990);

Buchempfehlungen und Verkauf von Büchern über einen Volkstreuen Buchdienst;

1986: Unterstützung der Präsidentschaftskandidatur von Dr. Otto Scrinzi;

1987: Eine neuerliche Kandidatur der VSO zu den Salzburger Gemeinderatswahlen wird von der Gemeindewahlbehörde abgelehnt.

 

 

Die Nennung von AutorInnen in rechtsextremen Publikationen bedeutet nicht, dass alle Genannten als RechtsextremistInnen qualifiziert werden. Gleiches gilt für die in dieser Rubrik angeführten Gruppen: Nicht jede Organisation oder Partei mit Kontakten zum organisierten Rechtsextremismus ist selbst als rechtsextrem einzustufen.

Rechtsextremismus wird in keiner Weise mit Nationalsozialismus, Neonazismus oder Neofaschismus gleichgesetzt.

 

 

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