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"Sonnwendfeiern"

Neues von ganz rechts - Juli 2004

Rund um den 21. Juni beging das rechtsextreme und deutschnationale Milieu seine obligaten "Sonnwendfeiern". Die niederösterreichische FPÖ-Obfrau Barbara Rosenkranz lud am 18. Juni wieder ins heimatliche Seebarn, wo der designierte FPÖ-Europaabgeordnete Andreas Mölzer die "Feuerrede" hielt. Er agitierte einmal mehr gegen "ein islamisches Europa, in dem schrankenlose Zuwanderung aus einem Land wie die Türkei kommt, einem Land, in dem 60 Prozent der Menschen unter 20 Jahre alt sind". Aus einem EU-Mitgliedsland Türkei würden laut Mölzer "Hunderttausende, wenn nicht Millionen zwangsläufig zu uns" kommen. Dadurch würden "unsere Identität, unser gewachsenes Volkstum, unsere Heimat" gefährdet.

Rosenkranz sprach dann einen Tag später in Großrußbach. In ihrer "Feuerrede" verlangte sie, dass die "Gesetze, die in der Natur zu finden sind [...], der Gestaltung unseres Gesellschaftslebens" zugrunde gelegt werden.

Die größte "Sonnwendfeier" fand auch heuer wieder am Wiener Cobenzl statt. Zu dieser lud am 21. Juni die Österreichische Landsmannschaft (ÖLM) gemeinsam mit dem Wiener Korporationsring (WKR). Eröffnet wurde sie von Walter Sucher, "Alter Herr" der Burschenschaft Olympia und Vorsitzender des Ringes Volkstreuer Verbände, der die Westalliierten "Kreuzritter" nannte, die vor 60 Jahren begonnen hätten, "Europa - unter Anführungszeichen - zu 'befreien'". Darauf folgte der Beitrag der Mädelschaft Freya in Reimform: "Die Fremden wollen hier ihr Leben gestalten, sich nicht an unsere Gesetze halten. Zur Anpassung sind sie selten bereit, und sie wissen zu nehmen, in kürzester Zeit. So erdrücken sie uns und nützen uns aus, bestellen auf unsere Kosten ihr Haus. Sie leben von dem, was wir geschaffen, sie brechen Gesetze mit Rauschgift, mit Waffen." Die "Feuerrede" hielt ein Mitglied der Burschenschaft Silesia. Als "deutschnational denkende[r] und fühlende[r] Mensch[en]" weiß der Silese, dass überall dort, wo "Lebensräume von Völkern durchmischt werden, [...] diese auf Dauer in Konflikte [geraten]". Die "Fremden" würden nicht nur "schon bestimmte Bezirke in den Großstädten mehrheitlich bevölkern", sondern "auch am Land [...] das Dorfbild durch ihre Sprache, ihre religiöse Kleidung, ihr fremdländisches Aussehen, ihre Mentalität [verändern]".

 

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