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Freiheitliche gegen "Umvolkung" und "Grabschänder"

Neues von ganz rechts - April 2004

Sehr schnell scheinen sich die Befürchtungen zu bewahrheiten, wonach sich die Wiener FPÖ mit der Wahl Heinz-Christian Straches zum Obmann noch weiter rechts außen positioniere. So verlangte Johann Gudenus, Bundesobmann des Ringes Freiheitlicher Jugend (RFJ), Bezirksobmann in Wien IV und Mitglied des Bundes- und Landesparteivorstandes, angesichts der veröffentlichten Einbürgerungszahlen am 30. März in einer APA-Aussendung, dass eine "voll einsetzende Umvolkung" verhindert werden müsse. Gudenus verwies bei dieser Gelegenheit auf das "Grundsatzprogramm des RFJ", in welchem ein "Stopp der Überfremdung" gefordert wird. Die neuerliche Verwendung von auch als solchem bekannten Nazi-Vokabular sorgte umgehend für Empörung.

In Wien XIX machte die dortige FPÖ-Klubobfrau Ute Mayer mit einem Kommentar in der Bezirkszeitung (5/2004) von sich reden. Die FPÖ werde laut Mayer verhindern, dass "eines Tages ein türkischer Bezirksvorsteher über jene Landstriche residiert, über die einst Sobieskis Reiterscharen hinabstürmten, die Muselmanen vom Gebiet um den alten Krottenbach vertrieben und damit Wien dem Abendland retteten". Derartige Töne will Mayer aber nicht als Ausdruck von "Ausländerfeindlichkeit" verstanden wissen. Neben der Rettung des "christliche[n] Abendland[es]" widmet sich die FPÖ-Bezirksrätin dem Kampf gegen "'Grabschänder' und Menschenjäger". Diese hätten skandalöserweise dem Nazi-Flieger Walter Nowotny das Ehrengrab aberkannt und würden nun "zum nächsten Schlag" - gegen den "weltbekannten Wissenschaftler und Arzt Dr. Julius Wagner-Jauregg" - ausholen. Schließlich behauptet Mayer, dass bei ihr und ihresgleichen die "Interessen der Bürger und Bürgerinnen bestens aufgehoben sind und nicht unter dem Einfluss irgendwelcher undurchsichtiger Lobby [sic!] stehen".

 

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