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Hofbauer, Johann

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Гофбауер Иван Иванович

Geboren: 02.10.1906, Wien

Beruf: Techniker

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1926

Wohnorte in der Sowjetunion: Malachovka, Ivanteevka, Puškino, Žulebino, Zagorsk (alle Moskovskaja obl.)

Verhaftet: 11.10.1935, Žulebino; 19.03.1938, Zagorsk

Anklage: Spionage

Urteil: 10.01.1936, Sonderberatung (OSO), Freispruch; 02.07.1938, Sonderberatung (OSO), 8 Jahre Lagerhaft

Rehabilitiert: 12.09.1989, Staatsanwaltschaft des Moskauer Wehrkreises

Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration

Schicksal: unbekannt

 

Johann Hofbauer wurde 1906 in Wien geboren. Sein Vater starb wenige Jahre später, die Mutter lebte dann zusammen mit ihrem Sohn als Wirtschafterin bei einem Verwandten namens Altmann, der eine Fabrik für Speise- und Getränkeautomaten besaß. Von 1920 bis 1924 erhielt Johann Hofbauer eine Ausbildung in einer Fachschule für Maschinenbau, anschließend spezialisierte er sich auf Textiltechnik. Zusammen mit Altmann fuhr er 1926 oder 1927 nach Russland, wo Altmann einen Tochterbetrieb besaß. Hofbauer hatte bereits in Wien im Betrieb Altmanns gearbeitet und setzte diese Tätigkeit in Russland fort. Wahrscheinlich befand sich der Betrieb Altmanns in Kozino im Gebiet Nižnij Novgorod. 1928 kehrte Hofbauer nach Wien zurück. Er fuhr 1929 wieder nach Russland und arbeitete u. a. in einer Textilfabrik in Puškino bei Moskau und einer anderen Textilfabrik in Ivanteevka, unweit von Puškino. Ab 1932 lebte Johann Hofbauer wegen einer Krankheit der Mutter wieder in Wien. Am 1. August 1934 erhielt er an der sowjetischen Botschaft in Wien die sowjetische Staatsbürgerschaft und reiste wieder in die Sowjetunion. Er arbeitete für den Konzern Ларёк und wohnte in Žulebino, das damals noch nicht zu Moskau gehörte.

 

Am 11. Oktober 1935 wurde Johann Hofbauer erstmals verhaftet. Er wurde der antisowjetischen Agitation beschuldigt, aber am 10. Jänner 1936 freigesprochen. Am 19. März 1938 wurde er wieder verhaftet, er lebte zu dieser Zeit in Zagorsk (Sergiev Posad) und war als Techniker in einer Textilfabrik beschäftigt. Hofbauer, der aus zweiter Ehe zwei Söhne hatte (1935 waren sie zwei und vier Jahre alt) war gerade das dritte Mal verheiratet und hatte einen fünfmonatigen Sohn. Am 2. Juli 1938 wurde er wegen Spionage zu acht Jahren Lagerhaft verurteilt. Über das weitere Schicksal Hofbauers, der an Epilepsie litt, ist nichts bekannt. In Österreich hatte er der SDAP angehört, in der Sowjetunion war er politisch nicht aktiv.

 

 

Quelle: GARF, lists.memo.ru

 

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