logo
logo

Handley, Martha

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

A    B    C    D    E    F    G    H    I    J    K    L    M    N    O    P    Q    R    S    T    U    V    W    Z   

 

 

Name russisch: Гандлей Марта Густавовна (Августовна)

Geboren: 13.07.1908, Wien

Beruf: Lagerarbeiterin

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1932

Wohnorte in der Sowjetunion: Rybinsk (Jaroslavskaja obl.), Lugansk, Moskau

Verhaftet: 03.03.1938, Moskau

Anklage: Spionage

Urteil: 10.06.1938, Sonderberatung (OSO), 10 Jahre Lagerhaft

Rehabilitiert: 29.10.1989, Militärstaatsanwaltschaft des Moskauer Wehrkreises

Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration

Schicksal: unbekannt

 

Martha Handley wurde 1908 in Wien geboren, sie war die Schwester von Rosa Handley und die Tochter von Gustav Handley. Nach der Schule arbeitete sie als Kindermädchen in Wien und Wiener Neustadt. Im Juli 1932 fuhr sie zusammen mit ihrer Schwester Maria nach Rybinsk in Zentralrussland, wo bereits ihr Vater und ihre Schwester Rosa, die sich zu diesem Zeitpunkt vorübergehend in Wien aufhielt, lebten. Auch ihre Mutter Julia Handley lebte zeitweise in Russland, sie reiste aber Ende 1937 endgültig aus und lebte dann in der ČSR. Martha Handley arbeitete anfangs als Lagerarbeiterin in der Rüstungsfabrik Nr. 26 in Rybinsk. Im Februar 1934 übersiedelten die beiden Schwestern nach Lugansk, wo sie vorübergehend in der Lokomotivfabrik beschäftigt waren. Im gleichen Jahr folgten sie dem Vater nach Moskau und fanden wie er Beschäftigung in der M. I. Kalinin-Fabrik Фрезер, Martha Handley als Zeichnerin und Kontrolleurin. 1935 erhielt Martha Handley die sowjetische Staatsbürgerschaft, vorher war sie ungarische Staatsbürgerin gewesen. Im Oktober 1937 fuhr sie nach Budapest, um ihre Tochter Elsa abzuholen, die dort in einem Kinderheim lebte. Martha Handley kehrte im gleichen Monat nach Russland zurück. Von ihrem Mann Wilhelm Schatz (?), der in Wien lebte, war sie geschieden.

 

Martha Handley wurde am 3. März 1938 in Moskau verhaftet und in die Butyrka eingeliefert. Sie wurde beschuldigt, für den österreichischen Geheimdienst gearbeitet zu haben. Es ist nur ein einziges Verhör, am 31. März 1938, dokumentiert, in dem sie "gestand", dass sie 1936 von ihrer Schwester Rosa zur Spionage angeworben worden war und geheime Informationen an den österreichischen Geheimdienst geliefert habe. Am 10. Juni 1938 wurde Martha Handley zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

 

 

Quelle: GARF

 

» nächste Biographie

Unterstützt von: