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Neonazis über Störversuch bei Gedenkkundgebung (Wien, Zirkusgasse)

Neues von ganz rechts - November 2003

Am 9. November wurde in Wien, Zirkusgasse/Ecke Schmelzgasse, eine Kundgebung im Andenken an den Novemberpogrom von ca. zehn Personen aus dem "antiimperialistischen" Milieu gestört. Unter dem Titel "Judenveranstaltung in Wien von Marxisten gestört" berichtet die Neonazi-Homepage stoertebeker zustimmend über den antisemitischen Angriff: "Während der Rede des jüdischen 'Psychologen' Alexander Friedmann, Mitglied des Vorstandes der Israelitischen Kultusgemeinde, stürmten etwa 10 Personen mit palästinensischen Fahnen in die Zirkusgasse und störten das Gedenken an die Opfer mit Parolen gegen Israel und die USA." Der Wiener Journalist Karl Pfeifer, der in seiner Rede auf der Kundgebung gleich auf diesen Störversuch einging, wird von den Neonazis als "bekannte[r] Hetzer" bezeichnet. Die stoertebeker-Schriftleitung kommt zum hoffnungsvollen Schluss, "dass Herr Pfeiffer [sic!] und Co. sich an Dinge wie diese mit der Zeit gewöhnen werden, ist die Zahl derer, die in Hinblick auf die tagesaktuelle Politik Israels und seiner Diaspora bedauern, dass in der Reichskristallnacht hauptsächlich 'nur' Schaufensterglas zerkloppt wurde, weltweit am Wachsen".

Bei den AngreiferInnen soll es sich laut AugenzeugInnen jedoch weniger um "Marxisten" als um AktivistInnen von Sedunia, einer proislamistischen Obskurantentruppe aus Wien, handeln (siehe: DÖW-Verleumdungen im Internet »). Im Internet-Forum von Sedunia wurde mit Zustimmung der Verantwortlichen bereits am 11. Oktober ein Text publiziert, der den antisemitischen Hintergrund des Störversuches deutlich macht: "Nieder mit den politisch Korrekten! Nieder mit den Israelapologeten und Schuldpriestern! Nieder mit den Selbstgeißlern! [...] Es wird Zeit, die Tempel des Holocaust niederzureißen, die Legende der historischen Verantwortung zu Grabe zu legen und endlich auch Israel als einen gewöhnlichen Staat zu betrachten - und daraus die Konsequenzen zu ziehen. [...] Israel betreibt seit einem halben Jahrhundert einen ununterbrochenen Genozid am palästinensischen Volk. Lasst die UNO Israel besetzen, Sharon und seine Kumpels des Shabra und Shatila Massakers vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen und dem zionistischen Größenwahn ein Ende setzen!"

 

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