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Österreichische Landsmannschaft und NPD

Neues von ganz rechts - Dezember 2000

Helmut Müller, seit 1991 "Schriftleiter" des Eckartboten, des Organs der Österreichischen Landsmannschaft (ÖLM), hält weiterhin Kontakt zur Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Nach seinem Auftritt als "Ehrengast" beim "Zweiten Tag des nationalen Widerstandes" am 27. Mai in Passau, einem Interview und einem Kommentar im NPD-Organ Deutsche Stimme (DS) findet sich dort nun ein diesbezüglicher Hinweis: "Zum zweiten Mal unternahm der Publizist Helmut Müller (Wien) eine Vortragsreise nach Sachsen. Der Chefredakteur der österreichischen Zeitschrift Eckartbote sprach bei den NPD-Kreisverbänden Leipzig, Meißen und Zwickau über die innenpolitische Situation in Österreich seit der Regierungsbeteiligung der nationalliberalen FPÖ." (DS 11/2000, S. 8) Daneben ist Müller, der u. a. als Vorstandsmitglied der ÖLM vorgestellt wird (DS 6/2000, S. 6), in der aktuellen Ausgabe der DS als Interviewer vertreten: Der vormalige Neonazi-Anwalt Herbert Schaller antwortet ihm auf Fragen nach der "alpenländische[n] Patriotenverfolgung". (S. 3)

Die ÖLM hat bis dato auf Müllers Aktivitäten in der BRD nicht reagiert. Dies wiegt umso schwerer, als die ÖLM personell eng an die FPÖ gebunden ist: Neben dem Wiener Landtagsabgeordneten Helmut Kowarik sitzt offenbar auch Stadtrat Johann Herzog im ÖLM-Vorstand; dies geht zumindest aus einem Bericht im Eckartboten (11/2000, S. 15) hervor. Mit Barbara Schöfnagel zählt darüber hinaus eine weitere FPÖ-Landtagsabgeordnete zu den führenden AktivistInnen der ÖLM.

Müllers Kontakte haben sich auch in der Berichterstattung des Eckartboten niedergeschlagen. So heißt es dort über die neonazistischen Gewalttäter in Ostdeutschland, diese seien deswegen "so voller Hass [...], weil sie als einzige begriffen haben, in welcher Schande und Würdelosigkeit Deutschland zu leben gezwungen worden ist". (Eckartbote 3/2000, S. 20) Müller selbst reiht die "mehrheitlich anständige[n] 'Glatzköpfe'" unter "um ihre Heimat und ihre Kultur besorgte Menschen" ein. (Eckartbote 10/2000, S. 10) Offen bringt er seine Sympathie mit der gegenwärtig vor ihrem Verbot stehenden NPD zum Ausdruck: "Nach dem verstärkten, organisatorisch gefestigten und betont nationalen Auftreten der NPD [...] lag ein entsprechendes Halali auf Kräfte insbesondere rechts von der CSU geradezu in der Luft." (Ebenda) Nicht das angehäufte Gewaltpotential und die in weiten Teilen offen zur Schau getragene neonazistische Gesinnung seien die Ursache für ein etwaiges Verbot der NPD, sondern ein "Krieg", welcher mit dem Ziel der "Entmachtung bzw. Ausschaltung" der Deutschen geführt werde: "Das wieder Lebenszeichen setzende Nationale gilt zum jetzigen Zeitpunkt, wo man die multirassische Gesellschaft zu verwirklichen trachtet, daher als gefährlicher Widersacher, den es zu eliminieren gilt." (Ebenda, S. 11)

 

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