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Opferkategorien in Zahlen

Opfer des Terrors der NS-Bewegung in Österreich 1933 - 1938

375 der 803 Opfer (d. h. 46,5 Prozent) waren Personen, die einen Dienst im Bereich der öffentlichen Sicherheit tätigten. 64 Mann gehörten dem Bundesheer an, 84 Mann der Polizei oder Gendarmerie, 95 einer Assistenztruppe, vor allem dem freiwilligen Schutzkorps. 81 waren Mitglieder von Wehrverbänden wie Heimwehr, Ostmärkische Sturmscharen oder Christlichdeutsche Turnerschaft. Der Rest gehörte zu sonstigen Einheiten im Sicherungsdienst wie Grenzschutz und dergleichen.

 

Wie schon erwähnt, ist eine nicht unbeträchtliche Anzahl der vom NS-Terror Betroffenen dem Bereich der Zufallsopfer zuzurechnen: 133 Personen, d. s. 16,5 Prozent. Bomben, die zur "falschen Zeit" oder am "falschen Ort" explodierten, waren dafür die Hauptursache.

 

Die meisten Todesopfer (78,7 Prozent) forderte der nationalsozialistische Putschversuch vom 25. Juli 1934. Im Zeitraum vom 25. Juli 1934 bis zum endgültigen Erliegen der Kämpfe in der Steiermark am 5. August 1934 wurden von den Nationalsozialisten 119 Personen getötet und 175 verletzt. Diese Zahl liegt bezüglich der Todesopfer um 11 Prozent über den bisher bekannten Zahlen, die sich auf eine detaillierte Statistik Erwin Steinböcks stützten (Erwin Steinböck, Das österreichische Bundesheer 1920-1938. Teil II: 1933-1938, in: Feldgrau, 13. Jg. (1965), Heft 1, S. 31). Die Präzisierung gelang durch die Einbeziehung der Detailberichte der Landessicherheitsdirektoren an die Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit, doch erlaubte die Aktenlage bezüglich der lokalen Ereignisse keine abschließende Klärung sämtlicher Kampfhandlungen, insbesondere im ländlichen Raum.

 

Beachtenswert ist, dass die Zahl der jährlich verübten Fememorde über den ganzen Zeitraum konstant blieb. Da die Gesamtzahl der nationalsozialistischen Anschläge nach dem Juliputsch signifikant zurück ging, erhöhte sich der prozentuelle Anteil des nach "innen", d. h. gegen die eigenen Leute, gerichteten Terrors. Machten im Jahr 1933 Fememorde einen Anteil von 11 Prozent aus, waren sie im Jahr 1934 vor dem Juliputsch mit 12 Prozent und nach dem Juliputsch mit 9 Prozent immer noch vergleichsweise gering. Von den 12 Getöteten der Jahre 1935 bis 1937 waren jedoch 7 Opfer von Fememorden innerhalb der illegalen NSDAP.

 

Die prozentuelle Verteilung des nationalsozialistischen Terrors 1933-1938 auf die einzelnen Tatkomplexe (gerundet, Mehrfachnennungen möglich) lautet:

 

  • Anschläge: 40 Prozent
  • NS-Putsch Juli 1934: 37 Prozent
  • Gewaltakte im Zuge von Veranstaltungen (Kundgebung/Demonstration, Politische Versammlung, Begräbnis, sonstiges): 10 Prozent
  • Zwischenfälle an der Grenze: 6 Prozent
  • NS-Terror im Zuge der Machtübernahme: 3 Prozent
  • Femeverbrechen: 1,5 Prozent
  • Sonstige Gewaltaktionen: 10 Prozent

 

Von den 803 Opfern waren 46 weiblich. 8 Frauen wurden getötet, 18 schwer und 16 leicht verletzt. In zwei Fällen ist der Verletzungsgrad nicht feststellbar. 2 Frauen wurden Opfer einer existenzbedrohenden Sachbeschädigung.

 

 

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