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Filmreihe Lanzmann

DÖW-Kooperation: Filmreihe und Vortrag von Claude Lanzmann, 17. März bis 7. April 2017

 

Die Filminhalte werden durch einführende Referate zu Lanzmann sowie zum Bedeutungsrahmen des jeweiligen Werkes aufbereitet. Zusätzlich werden eigens erarbeitete Reader bereitgestellt, um die Filme, verstanden als komplexe zeitgeschichtliche Dokumente, möglichst zugänglich zu präsentieren.

 

  • 17. März 2017 – Pourquoi Israël / Warum Israel
    F 1973, 192 min, mehrspr. OF mit engl. Untertiteln, digitale Projektion (DVD)

  • 24. März 2017 – Shoah Pt. I
    F 1985, 266 min, mehrspr. OF mit engl. Untertiteln, digitale Projektion (BD)

  • 25. März 2017 – Shoah Pt. II
    F 1985, 284 min, mehrspr. OF mit engl. Untertiteln, digitale Projektion (BD)

  • 31. März 2017, 18.30 bis 20.30 Uhr – Lecture mit Claude Lanzmann
    Audimax der Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien

    Vortrag auf Französisch, Übersetzung ins Deutsche

  • 7. April 2017 – Tsahal
    F 1994, 290 min, mehrspr. OF mit engl. Untertiteln, digitale Projektion (DVD)

 

 

Claude Lanzmann wurde 1925 als Sohn jüdischer Eltern in Paris geboren und floh nach der deutschen Kriegserklärung im Oktober 1939 nach Brioude in Südfrankreich. Ab 1943 betätigte er sich als Internatsschüler in Clermont-Ferrand im kommunistischen Untergrund und kämpfte ab 1944 in den Mouvements unis de la Résistance (MUR).

 

Nach Kriegsende verbrachte Lanzmann einige Jahre in Nachkriegsdeutschland, wo er in Tübingen Philosophie studierte und als Lektor an der Freien Universität Berlin unterrichtete, ehe er nach Frankreich zurückkehrte. Dort schrieb er ab 1952 für die Pariser Zeitschrift Les Temps Modernes, zu deren GründerInnen Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir gehörten, mit denen ihn bald eine enge Freundschaft verband. Gemeinsam mit anderen französischen Intellektuellen engagierte er sich in der antikolonialen Bewegung, die sich als Reaktion auf den Algerienkrieg (1954–1962) gebildet hatte.

 

Für seine journalistische Tätigkeiten bei Le Monde verbrachte Lanzmann ab 1952 vermehrt Zeit in Israel, das 1972 zum Gegenstand seines ersten Dokumentarfilms Pourquoi Israël wurde.

 

Shoah steht im Zentrum der sogenannten Jüdischen Trilogie Claude Lanzmanns und stellt zweifelsfrei dessen Hauptwerk dar. Zwölf Jahre lang ist der französische Regisseur durch die Welt gereist, um mit Opfern, Tätern und “Bystanders“ [R. Hilberg] zu sprechen und um die Orte der Vernichtung zu dokumentieren – ohne dabei ein einziges Archivbild zu verwenden. Aus den 350 Stunden Filmmaterial entstand schließlich auf 566 Minuten Länge das gewichtigste filmische Testimonial der Vernichtung des europäischen Judentums, das bis heute als zentraler Referenzpunkt der kinematographische Reflexion der Shoah gilt.

 

1991 bis 1994 entstand Tsahal, der von der Besonderheit der israelischen Armee handelt und den Abschluss der Jüdischen Trilogie markiert.

 

Lanzmann wirkt bis in die Gegenwart als Filmschaffender und als Herausgeber von Les Temps Modernes. Die deutsche Fassung seiner Autobiografie Der patagonische Hase. Erinnerungen erschien 2010 im Rowohlt-Verlag.

 

 

Der Filmclub Tacheles veranstaltet Filmreihen zu den Themen Judentum, Israel und Antisemitismus an der Universität Wien. Organisiert von StudentInnen aus verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen soll durch das Medium Film ein kritisches Interesse an den genannten Themen vermittelt werden.

 

 

Eintritt frei!

Kooperationsveranstaltung des Filmclubs Tacheles

 

Zeit (Filmvorführung):

15.00 Uhr – Einlass
15.15 Uhr – Einführungsvortrag
16.00 Uhr – Filmvorführung

 

Ort (Filmvorführung):

Campus der Universität Wien, Aula, Spitalgasse 2, 1090 Wien

 

 

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