Die Kontoristin Marianne (Marie) Houdek (Houdková) wurde am 2. 10. 1941 festgenommen. Sie war an der Herstellung und Verbreitung von Flugschriften für die "Tschechische Sektion der KPÖ" sowie an der Durchführung von Brandanschlägen beteiligt. Houdek verübte am 11. 10. 1941 im Polizeigefängnis Roßauer Lände Selbstmord. In einigen Publikationen wird ihr Selbstmord damit begründet, sie habe MitstreiterInnen vor der Gestapo belastet und mit diesem "Verrat" nicht leben können. Cathrin Hermann hat für ihre Dissertation "Widerstand und Geschlecht" (Universität Wien, 2011) die Verhörprotokolle aufgearbeitet und keinen Hinweis auf eine solche Deutung gefunden. Vermutlich wählte Marianne Houdek den Freitod, um unter Misshandlungen und Folter durch die Gestapo niemanden zu verraten.

Ihr Mann Alois Houdek wurde hingerichtet.