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Walter Fantl-Brumlik (1924–2019)

Der Holocaust-Überlebende und engagierte Zeitzeuge Walter Fantl-Brumlik starb in der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober 2019 im Alter von 95 Jahren.

 

Walter Fantl-Brumlik, geboren am 6. März 1924 in Loosdorf, lebte bis 1938 im niederösterreichischen Bischofstetten. 1939 wurden die Eltern, Arthur (geb. 22. 11. 1890) und Hilda Fantl-Brumlik (geb. 30. 5. 1898), gezwungen, Haus und Geschäft zu verkaufen, die Familie musste Bischofstetten verlassen und in eine Sammelwohnung für Juden und Jüdinnen nach Wien ziehen. Ihre letzte Wohnadresse war die Große Mohrengasse 38/8 im zweiten Wiener Gemeindebezirk.

 

Am 1. Oktober 1942 wurde Walter Fantl-Brumlik mit seinen Eltern und seiner Schwester Gertrude (geb. 18. 11. 1921) in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Von dort am 28. September 1944 mit seinem Vater nach Auschwitz überstellt, überlebte er Haft und Zwangsarbeit im Außenkommando Gleiwitz I und den Todesmarsch in Jänner 1945 in das Außenkommando Blechhammer. Nach der Befreiung kehrte er im Sommer 1945 nach Wien zurück. Sein Vater fiel ebenso wie seine Mutter und seine Schwester – beide wurden am 9. Oktober 1944 von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert, Gertrude Fantl-Brumlik von dort nach Bergen-Belsen verlegt – der Shoah zum Opfer.

 

Walter Fantl-Brumlik und Vilma Neuwirth 

Walter Fantl-Brumlik und Vilma Neuwirth (1928 - 2016) bei einer Gedenkveranstaltung des DÖW, 2013
Foto: Hellin Sapinski

 

Walter Fantl-Brumlik war bis 2014 in Schulen, in der Volksbildung und bei Gedenkveranstaltungen als Zeitzeuge aktiv, die von Steven Spielberg gegründete Shoah Foundation nahm 1997 ein Videointerview mit ihm auf. Sein Lebensweg wird vom Historiker und Journalisten Gerhard Zeillinger in der Publikation Überleben. Der Gürtel des Walter Fantl (Kremayr & Scheriau 2018) geschildert.

 

 

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