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Josef Vogl: Aufbruch in den Osten

Österreichische Migranten in Sowjetisch-Kasachstan

Neue DÖW-Publikation im mandelbaum verlag erschienen

 

Hintergründe und Akteure der organisierten Gruppenemigration in die Sowjetrepublik Kasachstan in den 1920er-Jahren sowie die spätere stalinistische Verfolgung von Österreichern und Österreicherinnen in Kasachstan stehen im Fokus der Publikation von Josef Vogl.

 

Buchcover 

 

Josef Vogl

Aufbruch in den Osten
Österreichische Migranten in Sowjetisch- Kasachstan

Herausgegeben vom DÖW

Wien–Berlin: mandelbaum verlag 2019

 

296 Seiten, mit zahlr. Abb.
ISBN: 978385476-840-1

 

EUR 29,–

 

 

 

Im März 1926 gründete eine Gruppe von mehr als 200 österreichischen Auswanderern eine Kolonie am Fluss Syrdar’ja in der Nähe von Kzyl-Orda, der damaligen Hauptstadt von Kasachstan. Armut und der Mangel an Arbeitsplätzen waren die ausschlaggebenden Motive für die Emigration. Die Regierung in Österreich gewährte finanzielle Unterstützung, um Arbeitslose und lästige Demonstranten loszuwerden. Die sowjetische Seite war indessen an Devisen und Agrartechnik interessiert. Trotz umfangreicher Kredite ging die Kolonie aufgrund des unfruchtbaren Landes und innerer Streitigkeiten bereits 1927 zugrunde.

 

Archivmaterialien aus Wien, Berlin, Moskau und kasachischen Archiven erlaubten es, die traurigen Schicksale der wagemutigen Kolonisten und ihrer Familien nachzuzeichnen. Wer nicht bald genug zurückkehrte, geriet häufig in die Mühlen stalinistischer Repressionen und wurde als Ausländer unter Generalverdacht gestellt und verfolgt.

 

Auch andere Österreicher wurden Opfer des Stalinismus – teils waren sie als Kriegsgefangene nach Kasachstan gelangt und geblieben, teils waren sie wegen Arbeitslosigkeit in die Sowjetunion ausgewandert oder zur Parteischulung entsandt worden. Viele landeten in einem der zahlreichen Lager in der kasachischen Steppe, so wie auch jene jüdischen Flüchtlinge, die nach dem "Anschluss" 1938 in die baltischen Länder geflohen waren. Wer das Lager überlebte, konnte schließlich 1947 nach Österreich zurückkehren.

 

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Der vom DÖW herausgegebene Band mit zahlreichen Kurzbiografien ist im November 2019 im mandelbaum verlag erschienen. Grundlage war ein vom Zukunftsfonds der Republik Österreich gefördertes Projekt, das Archivarbeiten in Kasachstan ermöglichte.

 

Josef VOGL war 1982 bis 2006 Mitarbeiter des Österreichischen Ost- und Südosteuropa-Instituts und arbeitete anschließend bis zu seiner Pensionierung am DÖW. Gemeinsam mit dem Historiker Barry McLoughlin veröffentlichte er 2013 die ebenfalls vom DÖW herausgegebene Publikation "... Ein Paragraf wird sich finden". Gedenkbuch der österreichischen Stalin-Opfer (bis 1945).

 

 

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Downloads

Mitteilungen 243 / Dezember 2019, S. 1-6
(3,2 MB)

Josef Vogl

Österreichische Bergsteiger im sowjetischen Exil
(780,2 KB)

Josef Vogl

(2,3 MB)
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