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Radomír Luža (1922 - 2009)

Der US-tschechische Historiker em. Univ.-Prof. PhD. JUDr. Radomír Luža, Widerstandskämpfer in Tschechien und Autor der ersten umfassenden Gesamtdarstellung des österreichischen Widerstandes 1938-1945, starb am 25. November 2009 im 88. Lebensjahr in Philadelphia.

 

 

Radomír Luža, geboren 1922 in Prag, wurde als 19-Jähriger festgenommen und mehrere Wochen in einem Gestapogefängnis inhaftiert, nachdem sein Vater - ein hochrangiger tschechischer Militärangehöriger - 1941 in den Untergrund gegangen war. Nach seiner Freilassung schloss sich Radomír Luža ebenfalls dem tschechischen Widerstand an.

 

Nach Kriegsende studierte er an der Juristischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brno/Brünn. Als politischer Exilant nach dem Prager Putsch 1948 gelangte er - über Frankreich - 1953 in die USA und studierte dort europäische Geschichte an der New York University. 1967 bis 1993 war Radomír Luža als Professor an der Tulane University in New Orleans tätig, wo er europäische und deutsche Geschichte lehrte. Über Einladung von Václav Havel unterrichtete er auch an der Masaryk-Universität. In seinen zahlreichen Veröffentlichungen beschäftigte sich Radomír Luža immer wieder mit dem Widerstand in Tschechien und Österreich, was zu engen Kontakten mit dem DÖW führte. So veröffentlichte Luža 1985 - gestützt auf die Sammlungen des DÖW - eine umfassende quantitative Studie über den politisch organisierten österreichischen Widerstand (Der Widerstand in Österreich 1938-1945). Seine Erinnerungen publizierte er gemeinsam mit Christina Vella 2002 unter dem Titel The Hitler Kiss. A Memoir of the Czech Resistance.

 

Radomír Luža wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. erhielt er 2001 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse.

 

 

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