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"Zur Zeit" und der "Nachwuchs"

Neues von ganz rechts - September 2003

Helmut Müller, führender Aktivist der Österreichischen Landsmannschaft, stößt sich in der aktuellen Ausgabe von Zur Zeit (36/2003, S. 3) an der Distanzierung der Wiener FPÖ-Spitze gegenüber der unmittelbar darauf verbotenen Neonazi-Demonstration vom 23. August. (Siehe: Neonazi-Demo untersagt: Erste Reaktionen ») Müller, der schon als "Schriftleiter" des Eckart keine Berührungsängste gegenüber Neonazis an den Tag legt, kritisiert, dass die FPÖ-Führung "jeglichen Direktkontakt zu 'ihren' unangepassten Jugendlichen zu meiden" scheint. Müller erklärt nicht nur marodierende Skinhead-Banden zu den "unangepassten Jugendlichen" der FPÖ, sondern beschreibt auch das diskursive Verhältnis zwischen legalem Rechtsextremismus und militantem Neonazismus in dankenswerter Offenheit. So handle es sich beim neonazistischen "Nachwuchs" um "Jugendliche, denen die Kluft zwischen 'nationalen' Ankündigungen und deren fehlenden oder zumindest verwässerten Umsetzungen nicht entgangen ist". Schließlich schreibt er der FPÖ als "'deutsche[r]' Partei" ins Stammbuch, sie solle "die Anliegen einer aus ihrer Sicht zu radikalen, aber volkstumsbewussten Jugend nicht zu gering schätzen".

Chefredakteur Andreas Mölzer geht demgegenüber mit den "rechten Wirrköpfen" um einiges schärfer ins Gericht. So bringt er kein Verständnis dafür auf, "dass Kleingruppen und unverbesserliche Wirrköpfe, über deren Hintergrund und Finanzierung man nicht so recht Bescheid weiß, die Gelegenheit wahrnehmen wollten, um wieder pseudo-rechtsradikale Randale in der Wiener Innenstadt zu veranstalten". (Ebenda, S. 6) Damit würden sie der rechten Sache - in diesem Fall der "Ehre eines Kriegshelden" - schaden und als "Stichwortgeber für die linkslinken Jäger gegen alles, was rechtskonservativ und patriotisch ist," dienen.

 

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