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Neonazistischer "Friedensappell"

Neues von ganz rechts - November 2013

Mitte Oktober 2013 verfassten Aktivisten der deutschen und österreichischen Neonaziszene einen "Friedensappell von Malaga", in welchem sie die deutsche Bundesregierung auffordern, "dem Urteil von Nürnberg aus dem Jahre 1946 die Anerkennung zur Gänze zu entziehen". In dem u. a. von Udo Voigt, Rigolf Hennig, Gerd Honsik und Herbert Fritz verfassten Aufruf werden "gravierende Fälle von Rechtsbruch und Verfälschung im ‚Nürnberger Tribunal’" und die Ermordung des "Gefangenen Rudolf Hess" durch den britischen Geheimdienst behauptet.

 

Der mehrfach verurteilte Holocaustleugner Gerd Honsik (Jg. 1941) wurde erst 2011 vorzeitig aus der Haft entlassen, was von Seiten der Justiz mit seinem hohen Alter und seiner sozialen Integration in Spanien begründet wurde. Nach einer kurzen Schaffenspause hat der international bestens vernetzte Neonazi seit letztem Jahr seine einschlägigen Aktivitäten jedoch wieder verstärkt.

 

Mitunterzeichner Herbert Fritz (Jg. 1939) ist "Alter Herr" der berüchtigten Wiener Burschenschaft Olympia und war 1967 unter den Gründungsmitgliedern der neonazistischen Nationaldemokratischen Partei (NDP). Nach deren behördlicher Auflösung 1988 betätigte er sich in zahlreichen rechtsextremen und neonazistischen Gruppen weiter, daneben gründete er 1979 die rechtsextreme Österreichische Gesellschaft der Völkerfreunde. Sein Eintreten für neonazistische Holocaustleugner reicht ebenfalls weit zurück, 1989 verantwortete er etwa ein Flugblatt, mit welchem zu einem Vortrag David Irvings aufgerufen worden war. Der damals ausgestellte Haftbefehl gegen Irving konnte dann 16 Jahre später exekutiert werden, als der britische Neonazi beim "Stiftungsfest" der Olympia auftreten wollte. Fritz’ langjähriger Freundschaft zu Honsik konnte auch dessen Verurteilung und Flucht nach Spanien 1992 keinen Abbruch tun, Ende der 1990er Jahre organisierte er gar eine Gruppenreise zur Szene-Größe ins andalusische Exil. Im Frühjahr 2011 war Fritz unter den Erstunterzeichnern einer Petition für Honsik an den spanischen König Juan Carlos I. Er hat aber auch Kontakte zur FPÖ, 2005 wurde er etwa von der Initiative Freiheitlicher Frauen zu einem Vortrag eingeladen.

 

 

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