logo
logo

Mölzer-Komitee mit Neonazi

Neues von ganz rechts - Mai 2009

Nach dem Erfolg der Vorzugsstimmenkampagne samt dazugehörigem Personenkomitee im EU-Wahlkampf 2004 (Mölzer "allein gegen die Linke" ») hat FPÖ-MEP Andreas Mölzer auch heuer wieder eine illustre Schar von Unterstützern um sich geschart. In seiner Wochenzeitung Zur Zeit (20/2009) präsentiert sich ein "parteiunabhängiges Personenkomitee für Andreas Mölzer" unter dem Vorsitz von Gerhard Pendl. Neben zahlreichen Honoratioren aus dem deutschvölkischen Korporationswesen finden sich dort bekannte rechtsextreme Kader und Publizisten wie Richard Melisch, Konrad Windisch von der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP) oder Alfred Warton (Volkssozialistische Bewegung). Und mit Karl Polacek hat es gar ein Neonazi ins Mölzer-Komitee geschafft.

Polacek war Landesführer der später verbotenen Freiheitlichen Arbeiterpartei (FAP) und wurde 1992 nach einem Angriff mit einer Axt auf eine Antifaschistin aus Deutschland ausgewiesen. In Österreich fand er in Salzburg bzw. in der Nähe von Braunau bei Gleichgesinnten Unterschlupf. Hier gab Polacek auch den Braunauer Ausguck heraus, eine neonazistische und extrem militante Untergrundzeitschrift, welche sich vor allem an Skinheads richtete. Dieser strotzte nur so von Gewalt und Drohungen, so hieß es dort: "Mich kümmern keine Gaskammern, ich habe mich noch nicht damit befaßt, denn wir werden unsere Feinde nicht vergasen, eine humane Art, Menschen und Ungeziefer umzubringen. Die Feinde unseres Volkes werden wir Skins stückweise zur Hölle schicken!" Auch die Frontstellung gegen die Demokratie wurde unter der Verantwortung des Mölzer-Unterstützers offen ausgesprochen: "Jetzt hat der politische Kampf eine neue Qualität bekommen! Jetzt muß der Dümmste einsehen, daß es eine politische Betätigung als Opposition nicht gibt! [...] Wir bekennen uns zum politischen Guerillakrieg. Das heißt, daß wir nicht mehr auf ihre falschen Spielregeln eingehen. Wir verzichten auf Parteien und Wahlen und den ganzen billigen Demokrötenmist."

Dass die Verantwortlichen nicht wissen konnten, wer da ins Komitee aufgenommen wurde, muss bezweifelt werden, hat doch Polacek schon 2005 als "Zeitzeuge" an einem von Mölzer herausgegebenen Buch ("Als wir 'befreit' wurden") mitgewirkt.

 

« zurück

 

Unterstützt von: