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Österreicher im "Revisionisten"-Netzwerk

Neues von ganz rechts - März 2004

Ende Februar erschienen auf der Homepage der neonazistischen Stiftung Vrij Historisch Onderzoek (VHO) des flüchtigen deutschen Holocaust-Leugners Germar Rudolf zwei Broschüren des Wiener Antisemiten Herbert Pitlik: "Mauthausen - Behauptungen und Sachbeweise" und "Auschwitz - Behauptungen und Sachbeweise". Pitlik, der bereits 1999 "Die 'Protokolle' der Weisen von Zion aus der Sicht nach 100 Jahren" und 2000 "Eine Spur zur Wahrheit? Der Nürnberger Prozeß" im Verlag des Verschwörungstheoretikers Karl Steinhauser veröffentlichte, behauptet dort u. a., dass die "bisherigen Behauptungen von Zeugen (und Tätern)" bezüglich der "Zahl der Opfer" und der "technische[n] Durchführbarkeit der 'Gaskammertötung'" nicht aufrechtzuerhalten seien. Auch sei "die Tötung in 'Gaskammern' durch Zyklon B aus technischen Gründen nicht möglich" gewesen. Vielmehr handle es sich dabei bloß um "eine 'Propagandalüge' der Russen". Das DÖW hat bei der Staatsanwaltschaft Wien eine Anzeige gegen Pitlik wegen Verdachts eines Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz eingebracht.

Mit Emil Lachout hat es ein weiterer "Revisionist" jüngst gar auf die Titelseite der von Rudolf redigierten neonazistischen Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung (3&4/2003) geschafft. Der dazugehörige Aufsatz von Johannes Heyne (Pseudonym) widmet sich ausführlich dem Leben und Wirken Lachouts, dessen als "Dokument" getarnte Geschichtsfälschungen 1987 in Gerd Honsiks HALT unter dem Titel "Mauthausenbetrug amtsbekannt" erschienen sind. Zwei Jahre später folgte die Veröffentlichung seines "gastechnischen Gutachtens" in Walter Ochensbergers Sieg. Das DÖW hat sich in der 1989 erschienenen Arbeit "Das Lachout-'Dokument'. Anatomie einer Fälschung" ausführlich mit dem Treiben des Gaskammerleugners auseinander gesetzt. Das Verfahren gegen ihn nach dem NS-Verbotsgesetz wurde 1996 nach § 412 STPO vorläufig eingestellt. Laut den Vierteljahresheften habe Lachout im August 2003 seinerseits Anzeigen gegen DÖW-MitarbeiterInnen, "den in dieser Angelegenheit laxen Bürgermeister der Stadt Wien sowie gegen die Richter und Staatsanwälte des Wiener Landesgerichtes, die im Lachout-Verfahren Rechtsverletzungen begingen", eingebracht.

 

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