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FPÖ-Kritik und "Anderl-Verehrung" in der "Umwelt"

Neues von ganz rechts - Juni 2003

Eine Postwurfsendung der Wiener FPÖ gegen das kommunale Wahlrecht für MigrantInnen sorgt für böses Blut bei Rechtsextremen. So empört sich Hemma Tifners Zeitschrift Die Umwelt (3-4/2003) darüber, dass dort "vier Köpfe von (angeblichen) Wiener(inne)n abgebildet" sind, "die so gar nicht typisch wienerisch aussehen". Angesichts der Tatsache, dass die FPÖ mit "Neo-Österreicher[n]" wirbt, hätten einige FPÖ-WählerInnen die Postwurfsendung "voller Empörung" weggeworfen. Auch die Umwelt empört sich, dass das "Wohl der 'Neo-Österreicher' [...] der Kabas-Mannschaft wohl besonders am Herzen" liege. 1999 sei es noch anders gewesen: "Da wählten die Einheimischen die FPÖ wegen ihrer konsequenten Anti- Überfremdungshaltung." Heute fragt man sich verbittert, was "der nationale Österreicher in Wien nun wählen" soll.

Gut, dass da andere Gewissheiten bleiben: "Noch lag kein Zweifel über Rinn,/dass Schächtung ward gescheh'n/als man das arme Menschenkind/am Baum hat hängen seh'n." An die AnhängerInnen der antisemitischen Ritualmordlegende vom "Anderl von Rinn" richtet Tifner auch heuer wieder die Bitte, dass diese "am 2. Sonntag im Juli, nach Judenstein zur Anderlmesse zu kommen". Im Anschluss an diese Messe soll übrigens wieder Robert Prantner einen Vortrag halten. Im Vorjahr hatte er bei dieser Gelegenheit behauptet: "In parallelem Interesse [zu dem der USA] bedarf der Staat Israel eines 'Events', welches seine Unterdrückungspolitik gegen die Palästinenser aktualisiert. Die Mitwirkung von Teilen des FBI, des MOSSAD wie amerikanischer Wirtschaftsimperien der Ostküste am Terror des 11. September ist enthüllt." (Anderl-Bote 2003, S. 6)

Ansonsten findet sich in der Umwelt wieder mal ein Gedicht von Adolf Hitler und ein "Hinweis" auf den oberösterreichischen Bund freier Jugend (BfJ), einer "idealistische[n] Gruppe Jugendlicher".

 

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