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Die "historische Wahrheit" von "Zur Zeit"

Neues von ganz rechts - Juni 2003

Andreas Mölzer setzt sich in der aktuellen Ausgabe seines Wochenblatts Zur Zeit mit der Möglichkeit einer "Polit-Liaison zwischen Freiheitlichen und SPÖ" auseinander. Zu den "historische[n] Augenblicke[n], aus denen man Wesentliches für eine zeitgemäße Arbeitnehmerpolitik für den 'kleinen Mann' lernen kann", zählt Mölzer dabei ganz unverblümt die "Sozialpolitik und Volksgemeinschafts-Ideologie der Nationalsozialisten vor Kriegsbeginn". (Zur Zeit 21/2003, S. 8)

Schon das zweite Mal ist der deutsch-südafrikanische Rechtsextremist mit Neonazi-Kontakten, Claus Nordbruch, mit einem Inserat in Zur Zeit vertreten: "Bücher für kritisches Denken und historische Wahrheit" könne der/die geneigte LeserIn direkt beim Autor bestellen. Über Nordbruchs Gesinnung gibt auch sein Privat-Wappen Auskunft, wird dieses doch von einer Schreibfeder, die sich mit einem Gewehr kreuzt, verziert. (Ebenda, S. 23)

Das, was man in Zur Zeit für die "historische Wahrheit" hält, soll auch durch eine "Zeitzeugenbörse" Verbreitung finden. "Über Jahrzehnte kamen immer nur die Sieger und die Opfer jener Tragödien zu Wort, die durch 'Verbrechen im Deutschen Namen' ausgelöst wurden." (Ebenda, S. 17) "Eine weltweite Medienindustrie", deren jüdischen Hintergrund Zur Zeit mit dem obligaten Hinweis auf die "US-Ostküste" andeutet, habe "ständig nur diese Tragödien thematisiert und damit insbesondere in Deutschland und Österreich eine Lawine von Wiedergutmachungsleistungen bewirkt". (Ebenda) Demgegenüber wolle man "durch eine groß angelegte Zeitzeugenbörse Einzelveröffentlichungen im Blatt und danach durch den geplanten Sammelband das Leid unserer eigenen Bevölkerung, unserer eigenen Soldaten, der vertriebenen Volksdeutschen, der Opfer des Bombenkrieges und der Opfer der Willkür der Besatzungsmächte dem Vergessen entreißen". (Ebenda)

 

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