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Solidarität mit Fröhlich

Neues von ganz rechts - Juli 2003

Am 21. Juni konnte Dipl. Ing. Wolfgang Fröhlich nach drei Jahren im "Untergrund" in Wien endlich verhaftet werden. Der vormalige FPÖ-Bezirksrat galt als einer der eifrigsten Holocaustleugner im deutschsprachigen Raum. Zuletzt verbreitete er sein Machwerk "Der Gaskammerschwindel" auf CD-Rom.

Wie nicht anders zu erwarten, reagiert die Neonazi-Szene geschockt und mit Empörung auf die Verhaftung Fröhlichs. So heißt es bei Ostara, der wohl militantesten Internet-Domain deutschsprachiger Antisemiten, Fröhlich sei ein "Opfer israelischer Vasallenpolitik". Da "er die Wahrheit sagte", habe man ihn zunächst gewähren lassen, "obwohl eine frühzeitige Verhaftung durchaus möglich gewesen wäre." Dann kam jedoch die "geballte und in der Regel auch kriminelle Macht des Judentums" zum Einsatz. In Fortschreibung der "Protokolle der Weisen von Zion" heißt es auf Ostara: "Wir, die Juden, kontrollieren Österreich und wir dulden keine Meinungsfreiheit (...). Und auf keinen Fall dulden wir Revisionisten, die unsere Abzockindustrie gefährden können. Und die österreichische Justiz, die derart von den Juden in den Arsch getreten wurde, musste diesmal reagieren."

Von der rechtsextremen Homepage Wiener Nachrichten Online (WNO) übernahm Ostara mehrere Berichte zum Thema. Die von Walter Zetthofer betriebenen WNO lassen jede Abgrenzung zum Neonazismus fallen und solidarisieren sich offen mit Fröhlich. So präsentierten die WNO eine Unterschriftenkampagne für den "Revisionisten", welche mittlerweile auch von Ostara und anderen Neonazi-Homepages mitgetragen wird. Initiiert wurde die Kampagne von Gerd Ittner (Zirndorf/BRD), einem vormaligen Aktivisten der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) und der von dieser dominierten Sammlung Bürgerinitiative Ausländerstopp (Nürnberg). Ittners Hasstiraden, welche ihm ein Verfahren wegen "Volksverhetzung" und im Februar 2003 den Ausschluss aus der NPD einbrachten, stehen denen von Fröhlich um nichts nach: "Man hat die Durchrassung satt! Man lässt sich jetzt nicht mehr schafsgeduldig gemäß jüdischer Holocaustrezepturen multikulturell ausrotten! (...) Dieses bis aufs Blut schikanierte deutsche Volk steht unmittelbar vor einem gewaltigen, niemals gekannten Ausbruch. Es muß jetzt nur noch der kleine zündende Funke überspringen, der entscheidende Tropfen fallen. Dann dreimal wehe den Volksverrätern, Holocaustüberfremdern, Schweinejournalisten, Inquisitionsjuristen, Gutmenschen! Es darf, es wird dann keine Gnade geben".

Im Text zur Unterschriftenkampagne für einen "der begabtesten und aufrichtigsten Wissenschaftler Österreichs" heißt es, Fröhlich sei verhaftet worden, "weil seine in ihren Ergebnissen unwiderlegbare wissenschaftliche Forschung den Macht- und Profitinteressen einer ganz bestimmten, höchst einflussreichen Lobby zuwiderläuft."

Unter dem Titel "Wenn ZOG mal zuschlägt..." (ZOG steht bei Neonazis für "Zionist Occupied Government") widmet man sich auch im Forum des neonazistischen Wikingerversandes (BRD) der Verhaftung Fröhlichs. "Sascha1488", zuletzt als Initiator einer für 23. August geplanten Demonstration im "Gedenken an Walter Nowotny" in Erscheinung getreten, beschränkt sich dort auf ein simples "Freiheit für Fröhlich".

 

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