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Neonazi-Bürgerwehr?

Neues von ganz rechts - Jänner 2004

Wiederholt wies das DÖW auf die wachsende Gefahr paramilitärischer Zellenbildung im österreichischen Neonazi-Milieu hin. Nun geben mehrere Einträge im Forum des neonazistischen Wikinger-Versandes (BRD) weiteren Anlass zur Besorgnis. Am 10. Jänner meldete sich dort ein "Nordmann" zu Wort: "Kameraden aus dem nördlichen Reichsgau Niederdonau (= Niederösterreich) gesucht! Zweck: Gründung einer Kameradschaft, Sicherung der Grenzen vor und vor allem nach der EU-Osterweiterung, Entmistung der Gasthöfe und Jugendtreffs, Schutz der Deutschen Jugend vor Angriffen von U-Menschen [gemeint sind 'Untermenschen']".

Während ein "Hetzer" anbot, mit seinem "Sturm [...] bei der Ausmistung" zu helfen, reagierten andere Neonazis distanziert. Einer fragte sich, ob dieser Eintrag überhaupt authentisch sei, und Sascha Gasthuber rät "Nordmann" lieber nichts zu machen, bevor er "Scheiße" mache. In einem weiteren Eintrag gibt der vormalige Führungskader der Kameradschaft Germania dem "kleinen Nordmann" eine Lektion in völkischer Verelendungstheorie: Es sei besser, wenn "noch mehr 'Ausländer' in unser Land kommen, noch mehr Geschichtslügen verbreitet werden und vor allem noch schlimmere Politiker kommen!" Denn dann, so Gasthuber, komme der "Volksaufstand". Am Ende der Diskussion betont "Nordmann", dass er es sehr wohl ernst gemeint habe, jedoch aus Angst vor behördlicher Verfolgung keine "Bürgerwehr" gründen wolle. Abschließend fragt er aber, was "denn eigentlich gegen eine paramilitärische Bürgerwehr einzuwenden" sei.

 

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