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Gewaltaufruf bei Ochensberger ("PHOENIX")

Neues von ganz rechts - Dezember 2008

Der Vorarlberger Neonazi Walter Ochensberger veröffentlichte in seiner Zeitschrift PHOENIX (5/2008, S. 7 ff.) einen Gewaltaufruf des schwedisch-russischen Antisemiten Adam Ermash. Dieser lebte eine Zeit lang in Israel und nennt sich seit damals auch gerne "Israel Shamir". "Shamir" gilt auch dem antiimperialistischen Milieu als Kronzeuge für die vermeintliche Schändlichkeit und den angeblich verbrecherischen Charakter des Zionismus. Fritz Edlinger, Generalsekretär der Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen, veröffentlichte 2005 "Shamirs" Machwerk Blumen aus Galiläa im Wiener Pro Media Verlag (siehe: Karl Pfeifer, Brückenschlag in Wien). Aber auch die internationale Neonazi-Szene bezieht sich gerne auf den antisemitischen Hetzer.

Nun nimmt er in PHOENIX den "Zusammenbruch" des Finanzsystems zum Anlass, um unter dem Titel "Hängt sie höher!" zu einem wüsten Rundumschlag gegen die vermeintlich Verantwortlichen anzusetzen. Er wäre nicht "Shamir", würde er die Schuldigen an den Finanzkrisen der jüngeren Geschichte nicht umgehend als Jüdinnen und Juden identifizieren. Heute würde die "Bande" aber keine rein jüdische mehr sein, vielmehr hätten sich auch Christen den "Mammoniten" angeschlossen. "Shamirs" Hetzartikel gipfelt in einem Aufruf zur Selbstjustiz: Die Amerikaner sollen wieder zu den Gewehren greifen und das "Recht in die eigenen Hände" nehmen. Offen ruft er zu einem "Bürgerkrieg [...] gegen die gierigen Bastarde" auf.

Das ging dann sogar dem deutschen Neonazi Horst Mahler zu weit. Er antwortete seinem "Freund", dass es zu wenig sei, "die Heuschrecken alle an die Laternen" zu hängen (ebenda, S. 6 f.). Mahler will keine "Rache", die "Neue Welt" nicht "aus dem niedrigsten Beweggrund entstehen lassen". Er unterstellt "Shamir" sogar, dass sein Ruf zu den Waffen geeignet ist, die Macht der "Kleptokraten" wiederherzustellen, er also objektiv das Geschäft des Feindes erledigt. Schließlich bittet er als "Shamirs" "besorgter Freund" diesen, er möge seinen "Aufruf zur Gewalt" widerrufen.

 

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