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Öffentliche NS-Apologie

Neues von ganz rechts - April 2005

Die aktuellen Huttenbriefe des neonazistischen Deutschen Kulturwerkes Europäischen Geistes (DKEG) widmen sich schwerpunktmäßig der Bombardierung von Dresden. Zunächst empört sich Lisbeth Grolitsch angesichts der Tatsache, dass die seriöse Forschung nicht wie Rechtsextreme und Neonazis von bis zu 500.000, sondern von maximal 35.000 Opfern spricht. Auch stößt sie sich an PolitikerInnen, die an die Verantwortung Nazi-Deutschlands für den eskalierenden Bombenkrieg erinnerten und sich gegen alle Versuche von Neonazis stellten, das Gedenken für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Grolitsch erkennt darin eine "Fortführung des Bombenterrors gegen das Deutsche Volk mit den Mitteln geistigen Terrors". (Huttenbriefe 1/2005, S. 2) Schließlich wiederholt sie die alte Lüge der Nazis von den "Feinde[n] Deutschlands" und deren "Vernichtungsabsichten gegen das Deutsche Volk". (Ebenda) Grolitschs Editorial gipfelt in der Gegenüberstellung von liberaler Demokratie als "alles gewachsene Leben vernichtenden Weltherrschaftswahn" und Nationalsozialismus als "der menschlichen Würde entsprechende neugeordnete Welt der gewachsenen Völker und Kulturen". (Ebenda)

Mit den deutschen PolitikerInnen, die auf den verbrecherischen Charakter des NS-Regimes hinweisen, rechnet auch Peter Koch ab: "Sie bezeichnen die Terroristen, die deutsche Soldaten in befriedeten Gebieten aus dem Hinterhalt ermordeten, als 'Widerstandskämpfer' und verunglimpfen palästinensische Widerstandskämpfer, die sich für ihr Volk opfern, als 'Terroristen'." (Ebenda, S. 5) Nicht verwinden kann Koch den Beitrag der Sowjetunion zur Niederschlagung des Nationalsozialismus. Für ihn ist es eine "Geschmacklosigkeit ohnegleichen, die Soldateska des quantitativ furchtbarsten, zahlenmäßig effektivsten Mordregimes der Welt, Sowjetrussland, in irgendeinen Zusammenhang mit dem schönen Wort 'Befreiung' zu bringen." (Ebenda) Dem "Massenmordregime Sowjetrussland" stellt Koch Nazi-Deutschland als einen "vergleichsweise rechtsstaatlichen Prinzipien zuneigenden mitteleuropäischen Ordnungsstaat" (ebenda) gegenüber. "Angloamerika und Judäa" hätten eine "untilgbare Schuld" auf sich geladen, als sie sich mit der Sowjetunion gegen das NS-Regime verbündeten. (Ebenda) Schließlich behauptet Koch gar, dass im "Dritten Reich" das "Volk" "blühte", während es "heute [...] autistisch dahin[welkt]". (Ebenda, S. 6)

Abgerundet werden die aktuellen Huttenbriefe von einem Gedicht des flüchtigen Neonazis Gerd Honsik und einem Leserbrief von Walter Neuner, Autor in der rechtsextremen Monatszeitschrift Die Kameradschaft.

 

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