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Rechtsextreme und Neonazis über FPÖ-Erfolg

Neues von ganz rechts - April 1999

Erwartungsgemäß euphorisch fallen die Reaktionen angesichts des Haider-Wahlsieges in Kärnten bei Rechtsextremisten und Neonazis aus. Die Deutsche Nationalzeitung des DVU-Führers Gerhard Frey, die schon in der Vergangenheit das "Modell Haider" - bei aller Kritik an der ideologischen Wankelmütigkeit des permanenten Wahlkämpfers - als Vorbild für Deutschland präsentierte, erklärt dessen Siegeszug mit der spezifischen Situation in Österreich: "Zu bedenken ist freilich auch, daß die Österreicher weit weniger umerzogen worden sind als die Bundesdeutschen. [...] Dr. Haider erhält täglich Gelegenheit, im Fernsehen aufzutreten. Die 'Neue Kronen Zeitung', Wien, das größte und einflußreichste Presseorgan der Alpenrepublik, fördert ihn und die FPÖ nach Kräften." (DNZ 13/1999, S. 3)

Bei der Ursachenforschung halten sich die Neonazis aus dem Skinheads Deutschland Webring nicht auf. Auf dieser Homepage heißt es unter der Überschrift "Rechtskonservativer Wahlerfolg in der Ostmark" hoffnungsvoll: "Aber auf jeden Fall zeigt die Wahl in der Ostmark, daß es eine nationale konservative Partei schaffen kann, ein Volk zu gewinnen. [...] Wir hoffen mal, daß die Ostmark nur der Vorreiter einer nationalen Revolution aller weißen Menschen in Europa ist." Abgerundet wird der neonazistische Freudentaumel im Internet mit Haider-Bildern und Links zur FPÖ.

Im Gästebuch der Homepage von Hool88-Deutschland bedankt sich ein Anonymus: "An alle Österreicher!!!! Danke, daß Ihr den Jörg Haider so bei seinen Wahlen unterstützt habt!!!" (Die Ziffernfolge "88" im Titel der Homepage steht für "Heil Hitler", ein abgebildeter SS-Totenkopf belegt die Weltanschuung dieser Haider-Fans zusätzlich.)

Auch die heimische rechtsextreme Szene freut sich über "Haiders Triumph", wie der Wiener Beobachter der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP) in seiner jüngsten Ausgabe titelte. Dort heißt es weiter: "Der blaue Fuchs (nicht Bär!) ist in den schwarzroten Selbstbedienung-Hühnerstall eingedrungen. Das entsetzte Gegacker hat uns köstlich unterhalten." (WB 3/99) Nicht ohne den obligaten Hinweis auf die angebliche Fremdbestimmung warnt die AFP vor allzugroßen Hoffnungen: "Man darf ihn [Haider] freilich nicht mit Erwartungen überfordern, die er selbst dann nicht erfüllen könnte, wenn er sie erfüllen wollte. Die Großfinanz und ihre 'Globalisierer' sorgen dafür, daß österreichische Bäume nicht einmal mehr im Schrebergarten frei wachsen dürfen."

Horst Jakob Rosenkranz, vormaliger Spitzenfunktionär der neonazistischen Nationaldemokratischen Partei (NDP) und Liste "Nein zur Ausländerflut", freut sich in seinen fakten über den "überwältigende[n] Wahlsieg Jörg Haiders in Kärnten" (fakten 3/99, S. 2). Auch beim Gatten der niederösterreichischen FPÖ-Landespolitikerin Barbara Rosenkranz hat der Haider-Erfolg "die Hoffnung genährt, daß ein Wechsel zum Guten überraschend und von heute auf morgen möglich ist".

 

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