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"Sie gingen den anderen Weg" - Organisierter Widerstand in Österreich

Die Angehörigen der christlichen Kleingruppe Zeugen Jehovas, im NS-Jargon "Bibelforscher" genannt, lehnten den NS-Staat kompromisslos ab, verweigerten den vorgeschriebenen "Deutschen Gruß" ebenso wie den Dienst in der Hitler-Jugend. Das NS-Regime verfolgte die ZeugInnen Jehovas vor allem wegen deren Ablehnung von Kriegsdienst und Rüstungsarbeit konsequent und brutal.

 

Zwischen Juni und August 1940 verhafteten Beamte der Gestapo-Leitstelle Wien mehr als 50 Mitglieder der Zeugen Jehovas. Die Gestapobeamten beschlagnahmten im Zuge von Hausdurchsuchungen zahlreiche religiöse Schriften sowie Druckpapier, Vervielfältigungsapparate und Schreibmaschinen, die, wie sie feststellten, in "meisterhaft angelegten Verstecken" verborgen waren. Unter den Verhafteten befand sich auch Johann Wielandner, in dessen Haus im 10. Wiener Gemeindebezirk die Gestapobeamten im Zuge zweier Hausdurchsuchungen - eine wurde fotografisch dokumentiert - zahlreiche Schriften, eine Schreibmaschine etc. in einem getarnten Keller entdeckten. Wielandner wurde am 28. 1. 1941 wegen "Wehrkraftzersetzung" vom LG Wien als Sondergericht zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt.

 

Hausdurchsuchung (Foto: DÖW)

Unter den 1940 verhafteten Zeugen Jehovas befand sich auch Johann Wielandner, in dessen Haus im 10. Wiener Gemeindebezirk die Gestapobeamten im Zuge zweier Hausdurchsuchungen - eine wurde fotografisch dokumentiert - zahlreiche Schriften, eine Schreibmaschine etc. in einem getarnten Keller entdeckten. Wielandner wurde am 28. 1. 1941 wegen "Wehrkraftzersetzung" vom LG Wien als Sondergericht zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. (Foto: DÖW)

 

Hausdurchsuchungsprotokoll HausdurchsuchungsprotokollHausdurchsuchungsprotokoll

Protokolle der Hausdurchsuchungen bei Johann Wielandner, 12. 7. 1940 (Download >>) und 23. 7. 1940 (Download >>) (PDF, 342 und 129 KB)

 

Urteil gegen Johann WielandnerUrteil gegen Johann Wielandner

 

 

Urteil des Landgerichts Wien als Sondergericht gegen Johann Wielandner, 28. 1. 1941
Download >> (PDF, 875 KB)

 

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