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Nationalsozialistische Architektur und Stadtplanung

Susanne Kowarc / Rudolf Kropf


Unmittelbar nach dem "Anschluss" begannen umfassende Planungen für weitgehende Umgestaltungen der österreichischen - nunmehr "ostmärkischen" - Städte. Die nationalsozialistischen Bauten dienten vor allem der Repräsentation der Allmacht und Allgegenwärtigkeit des Staates und der Partei, ihre Monumentalität war "für die Ewigkeit" gedacht. Als Propagandainstrument war diese Art von Architektur erstrangig. Dennoch wäre es falsch anzunehmen, es habe so etwas wie eine eigenständige faschistische oder nationalsozialistische Architektur gegeben; zu vielfältig waren die Schulen, die die Bautätigkeit im "Dritten Reich" beeinflussten. Aus den Ideen des Bauhauses schöpften nationalsozialistische Architekten ebenso wie aus denen der Neuen Sachlichkeit. Ebenso wenig ist die Verbindung von Architektur und politischer Machtdarstellung neu. Ein wesentlicher Aspekt der Planungen war die Errichtung von Industrieanlagen, die vor allem für die Rüstung produzierten. Alle anderen Bauvorhaben wurden auf die Zeit nach dem "Endsieg" verschoben. Eine Stadt, zu der Hitler ein besonderes Verhältnis hatte, war Linz, die übrigens als einzige in Österreich zur "Führerstadt" erhoben wurde. Die Planungen für Linz waren aus diesem Grund wesentlich weiter gediehen als die für Wien. Grundsätzlich sollte jede "Gauhauptstadt" ein eigenes "Gauforum" erhalten, ein Ensemble in stets gleichem Stile festgelegter Bauten: Egal, wohin man in Deutschland reiste, die Repräsentanz von Staat und Partei sollte überall die gleiche sein. So war eine Nivellierung der kulturellen Besonderheiten der deutschen Städte geplant.


 


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