logo
logo

Roma und Antiziganismus

Die Verfolgung der österreichischen Roma


Die "Zigeuner": ein aus Nordwest-Indien stammendes Nomadenvolk mit eigener Sprache und Kultur. Sie nennen sich "Rom" oder "Roma", das bedeutet Mensch. Den Fremdbegriff "Zigeuner", abgeleitet von Herkunfts- und Berufsbezeichnungen, lehnen die meisten als vorurteilsbehaftet ab.

Seit ihrer Ankunft in Europa - ab dem 10. Jahrhundert - wurden sie gleichermaßen bewundert und verachtet, in romantische Klischees gepresst und daneben grausam verfolgt. Die Zerstörungsabsicht gegen die "Zigeuner"-Minderheit als Fremdkörper innerhalb unserer auf Sesshaftigkeit festgeschriebenen, abendländischen Kultur hatte zu allen Zeiten die Oberhand. Die ideologische Grundlage zur NS-"Zigeuner"-Verfolgung bildeten die "Nürnberger Gesetze". Darin wurde auch den "Zigeunern" "artfremdes, europafremdes Blut" attestiert. Die Verfolgung lag im Kompetenzbereich der Kriminalpolizei mit Heinrich Himmler als oberstem Chef. Zudem wurde im Reichshygiene-Institut in Berlin ein ganzer Stab an Rassenforschern zwecks Erstellung von Rassegutachten auf die "Zigeuner" angesetzt. Auch österreichische Nationalsozialisten beteiligten sich aktiv: zum einen an den Ausgrenzungs- und Verfolgungsmaßnahmen, zum anderen als (Hobby-)Rassenforscher. Am "berühmtesten" wurde die Hetzschrift des burgenländischen Nationalsozialisten Tobias Portschy. Österreich und das Burgenland "bewährten" sich im Vorgehen gegen die "Zigeuner" durch besondere Radikalität. Das hatte auch mit Quantitäten zu tun. Im Verhältnis zum "Altreich" war der "Zigeuneranteil" in der "Ostmark" höher. Allein im Burgenland lebten zirka 8.000 Roma. Dort wurde bereits im Frühjahr 1938 eine Reihe von "Zigeunergesetzen" erlassen. Die wichtigsten: Entzug des Wahlrechts, Schulverbot für Kinder, Berufsverbote und Zwangsarbeit. Im Rahmen der "Zigeuner"-Verfolgung eilte die "Ostmark" dem "Altreich" davon, setzte Anregungen und Impulse.


 


» weiter

Unterstützt von: