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Hermine Lohninger (1902 - 1944)

Todesurteile des Oberlandesgerichts Wien

Hermine Lohninger

 

Hermine Lohninger (5. 12. 1902, Linz - 2. 8. 1944, LG Wien), wohnhaft in Linz.

 

Lohninger wurde beschuldigt, ihrem Bruder Walter Lohninger, der eingerückt war, Briefe mit regierungsfeindlichem Inhalt geschrieben zu haben. Sie wurde vom OLG Wien, das in Linz tagte, am 6. 6. 1944 wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt. (7 OJs 399/43, Vorsitzender Dr. Alois Lindermann, Beisitzer August Dellisch und Dr. Robert Seibert, StA Dr. Leopold Makowski).

 

 

 

 

 

Die Linzer Volksschullehrerin
Hermine Lohninger (rechts)

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Urteil:

 

"Die Angeklagte Hermine Lohninger hat es durch wehrkraftzersetzende Äußerungen in Briefen unternommen, ihren eingerückten Bruder zum Ungehorsam gegen Vorgesetzte zu verleiten und die Manneszucht in der deutschen Wehrmacht zu untergraben."

Im Urteil ist ein Brief Lohningers vom 12. 4. 1943 auszugsweise zitiert:

"So eine Dreckbagage, die können jeden Tag abfahren Die Breitenseerkaserne kann ohne weiteres in Flammen aufgehen, wenn ihr nicht drinnen seid. [...] wenn nur der Zauber bald aus wäre. Die Leute sind so satt - so satt. Bald vier Jahre und noch kein Ende [...]. Mit dem System richten sie nichts aus."

 

 

>> Ludwig Rumpelecker

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