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Alfred Löbl, Erwine Löbl, Lilly Löbl, Walter Löbl: Ganz verzweifelt und dem Selbstmord nahe

Deportationen Wien - Opole, Februar 1941

 

Alfred Löbl, geboren am 10. November 1890, Lederwarenerzeuger

Erwine Löbl, geboren am 19. Jänner 1895, Handelsagentin

Lilly Löbl, geboren am 2. Februar 1920, Lehrling

Walter Löbl, geboren am 2. März 1923, Lehrling

 

Deportation nach Opole: 26. Februar 1941

 

Alfred Löbl wurde am 31. Mai 1938 in das KZ Dachau eingeliefert und von dort in das KZ Buchenwald überstellt. Am 3. Mai 1939 wurde er aus Buchenwald entlassen. Er, seine Frau Erwine und die Kinder Lilly und Walter wurden am 26. Februar 1941 nach Opole deportiert. Dort verliert sich ihre Spur.

 

In einem undatierten Brief (März 1941) klagt Lilly Löbl über teure Lebensmittel, Hunger und Krankheit; auch sie erwähnt die Einrichtung des Ghettos in Opole:

 

"Wie die l.[iebe] Mama schon erwähnt, geht es uns hier sehr sehr schlecht. Wir essen 1x im Tag und hungern viel, sind ganz verzweifelt u. dem Selbstmord nahe. Nicht einmal Brot kann man sich hier kaufen, weil 1 kg Brot 5 RM [Hervorhebung im Original] kostet. Ist das nicht Wahnsinn? Und wir haben nichts mehr zum Verkaufen! Haben nur mehr, was wir am Leib haben! - Es ist trostlos! [...]

Erst heute den 12. kann ich diesen Brief aufgeben, da wir nicht einmal Geld für die Marke hatten. Heute kostet ein kg Brot schon RM 8.20 [Hervorhebung im Original]. Wir hungern! Meine l. Mama hat sich jetzt gewogen; hat 7 kg abgenommen. Und wir auch. Sind verzweifelt. Ab gestern ist ein 'Getto' hier, und jetzt bekommt man schon gar keine Lebensmitteln herein. Die Leute sterben vor Hunger an Hungertyphus."

 

 

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Opole, o. D. (März 1941)
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