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Paar, Josef

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Паар Иосиф Иоганович

Geboren: 20.12.1900, Neidersdorf (Steiermark)

Beruf: Maschinist

Letzter Wohnort in Österreich: Niklasdorf (Bezirk Leoben)

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 03.06.1934

Wohnorte in der Sowjetunion: Leningrad

Verhaftet: 01.04.1941, Leningrad

Anklage: konterrevolutionäre Aktivitäten

Gestorben: 20.01.1942

Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration

Schicksal: in der Haft umgekommen

 

Josef Paar wurde 1900 in der Steiermark geboren, wahrscheinlich in Neidersdorf. Dabei dürfte es sich um einen Weiler im Bezirk Radkersburg handeln. Nach anderen Angaben wurde er in Neutersdorf im Bezirk Leibnitz geboren. Er war Mitglied der SDAP und des Schutzbundes ab 1929 und nahm im Februar 1934 als Gruppenführer an den Kämpfen bei Niklasdorf teil. In der Folge flüchtete er in die ČSR. Mit dem zweiten Schutzbundtransport gelangte Paar im Juni 1934 nach Russland. Er arbeitete in Leningrad, wo er von der Kollektivleitung als guter Arbeiter charakterisiert wurde.

 

Im Jänner 1937 ersuchte Paar die Komintern, ihn zu den Internationalen Brigaden nach Spanien zu entsenden. Da alle Spanien-Freiwilligen vom NKVD überprüft wurden, holte die Geheimpolizei Charakteristiken von der Komintern ein, die ihrerseits die Leitung des Leningrader Schutzbundkollektivs konsultierte. Diese charakterisierte Paar als "Raunzer, der politisch unterentwickelt" und ein potenzieller "Heimfahrer" sei, da er angeblich mit dem schon verhafteten Josef Stern in Verbindung stand. Eine Zusammenfassung der negativen Berichte wurde im Mai 1937 an den GUGB-Offizier Poljaček weitergeleitet. 1940 soll Paar beim deutschen Konsulat in Leningrad ein Ansuchen um einen Reisepass gestellt haben. Er wurde am 1. April 1941 verhaftet und konterrevolutionärer Aktivitäten sowie der Werbung unter den Schutzbündlern für die Rückkehr nach Österreich beschuldigt.

 

Josef Paar starb am 20. Jänner 1942 im Untersuchungsgefängnis.

 

 

Quelle: Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), RGASPI, GARF

 

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