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Metzger, Hans

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Метцгер Ганс Гансович

Geboren: 18.03.1898, Heidelberg (Deutschland)

Beruf: Ingenieur

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 05.04.1932

Wohnorte in der Sowjetunion: Leningrad

Verhaftet: 05.12.1936, Leningrad

Anklage: Spionage, Terrorismus, Schmuggel

Urteil: 1937, 10 Jahre Lagerhaft; 20.12.1939, Sonderberatung (OSO), Aufhebung des Urteils und Ausweisung

Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration

Schicksal: an Nazi-Deutschland ausgeliefert

 

Hans Metzger wurde 1998 in Heidelberg geboren, er war deutscher Staatsbürger, Halbjude, und nahm am Ersten Weltkrieg teil, wo er mit dem Eisernen Kreuz erster und zweiter Klasse ausgezeichnet wurde. Metzger war Diplomingenieur und verfügte auch über ein philosophisches Doktorat. Ab wann er in Wien gelebt hat, ist unbekannt, er wanderte aus Wien auf Vermittlung der sowjetischen Handelsvertretung im April 1932 nach Russland aus. Dort lebte Metzger in Leningrad und war als wissenschaftlicher Leiter eines Instituts für die Verwendung von Teer und Asphalt im Straßenbau tätig.

 

Nach seiner Verhaftung am 5. Dezember 1936 wurde Metzger nach Moskau gebracht und von der 3. Abteilung des GUGB verhört. Metzger bestritt bis zuletzt den Vorwurf der Spionage und des Terrorismus, gestand lediglich Schmuggel. Der NKVD leitete die Anklageschrift an das Politbüro weiter. Am 22. September 1937 legten Stalin, Molotov und Ždanov die Verhängung einer langjährigen Lagerstrafe für Metzger fest, in der Folge wurden Metzger und seine mit ihm verhaftete Frau Nina (Нина Ивановна Мецгер, geb. 17.12.1905 in Moskau, Mädchenname Rauze) zu je zehn Jahren Lagerhaft verurteilt.

 

Hans Metzgers Urteil wurde am 20. Dezember 1939 aufgehoben, er wurde am 24. Dezember 1939 bei Brest-Litovsk der Gestapo übergeben. Nach Gefängnisaufenthalten in Warschau und Lublin wurde er nach Wien ins Polizeigefängnis überstellt. Seine Frau Nina Metzger war deutsche Staatsbürgerin, sie traf im Februar 1940 in Wien ein.

 

 

Quelle: Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), Politisches Archiv des AA, lists.memo.ru

 

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