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Leutner, Johann (Hans)

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Лойтнер Иоганн (Леутнер Ганс)

Geboren: 06.06.1898, Pressburg (Pozsony)

Beruf: Techniker

Letzter Wohnort in Österreich: Wiener Neustadt (NÖ)

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 05.08.1930

Wohnorte in der Sowjetunion: Kramatorsk (Doneckaja obl.), Lys'va (Permskaja obl.), Nižnij Tagil (Sverdlovskaja obl.), Moskau, Votkinsk (Udmurtien)

Verhaftet: 22.02.1937, Kramatorsk

Anklage: Spionage

Urteil: 04.01.1938, 20 Jahre Lagerhaft; 1939, Ausweisung

Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration

Schicksal: an Nazi-Deutschland ausgeliefert

 

Johann (Hans) Leutner wurde 1898 in Pressburg (Pozsony) geboren. Er absolvierte eine technische Ausbildung und emigrierte im August 1930 zusammen mit seiner aus der Ukraine stammenden Frau Antonia (geb. 25.02.1900) aus Wiener Neustadt – wahrscheinlich wegen Arbeitslosigkeit – in die Sowjetunion. Er lebte dort in Kramatorsk in der Ukraine, Lys'va im Gebiet Perm', Nižnij Tagil im Ural, Votkinsk in Udmurtien, Moskau und anderen Städten. Im Februar 1933 richtete er aus Kramatorsk ein Schreiben an das österreichische Wanderungsamt, eine Abteilung des Bundeskanzleramtes, um sich nach Auswanderungsmöglichkeiten nach Afrika zu erkundigen.

 

Am 22. Februar 1937 wurde Leutner in Kramatorsk verhaftet und in ein Gefängnis nach Kiev gebracht. Am 4. Jänner 1938 wurde er wegen Spionage zu zwanzig Jahren Lagerhaft verurteilt. Die Strafe wurde dann aufgehoben und durch Ausweisung ersetzt, am 22. Dezember 1939 wurde Leutner bei Brest-Litovsk über die Grenze abgeschoben.

 

Seine Frau Antonia wurde ebenfalls ausgewiesen, sie kehrte bereits am 27. Dezember 1937 nach Österreich zurück.

 

 

Quelle: ÖStA, Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), Politisches Archiv des AA

 

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