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Krizowsky, Othmar

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Кризовский Отмар (Атмар) Иосифович

Geboren: 1894, Wien

Beruf: Schriftsetzer

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1915

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Saratov

Verhaftet: 10.09.1941, Moskau

Anklage: antisowjetische Tätigkeit, sozial gefährliches Element

Urteil: 13.06.1942, Sonderberatung (OSO), 5 Jahre Verbannung

Rehabilitiert: 17.10.1989, Staatsanwaltschaft Moskau

Emigrationsmotiv: Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs

Schicksal: unbekannt

 

Othmar Krizowsky wurde 1894 in Wien geboren. Sein Vater war Schneider und arbeitete in einer Kleiderfabrik in Wien, er starb 1918. Othmar Krizowsky, von Beruf Schriftsetzer, diente ab 26. Oktober 1914 in der k.u.k. Armee und geriet 1915 in russische Kriegsgefangenschaft. Er schloss sich nach Angaben eines zurückgekehrten Kriegskameraden den Kommunisten an und blieb in der Folge in Russland, er lebte damals in Saratov. An einer Abendschule machte er eine technische Ausbildung und arbeitete dann als Drucker. Kontakt zu den Verwandten in Österreich hatte er nur bis 1921. Von seiner Frau Käthe, die in Wien-Hernals wohnte, ließ er sich offensichtlich scheiden, denn er war sowjetischer Staatsbürger und mit Aleksandra Zajceva (Зайцева Александра Петровна), geb. 1904, verheiratet, als er verhaftet wurde. Das Paar hatte keine Kinder. Ab November 1939 war Krizowsky in einer Moskauer Druckerei als Meister beschäftigt. Der Betrieb bescheinigte ihm gute Arbeit, stellte allerdings fest, dass er 1940 wegen Verletzung der Arbeitsdisziplin aus der Partei, der er seit 1918 angehört hatte, ausgeschlossen und mit einer sechsmonatigen Lohnkürzung bestraft worden war.

 

Am 10. September 1941 wurde Krizowsky verhaftet und der antisowjetischen Agitation beschuldigt. Die Anklage wurde dann auf "sozial gefährliches Element" geändert. Krizowsky verbrachte die Untersuchungshaft im Gefängnis von Čistopol' in Tatarstan. Am 13. Juni 1942 wurde Krizowsky als "sozial gefährliches Element" zu fünf Jahren Verbannung im Gebiet Krasnojarsk verurteilt. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

 

 

Quelle: GARF, lists.memo.ru, ÖStA

 

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