logo
logo

Koubek, Franz

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

A    B    C    D    E    F    G    H    I    J    K    L    M    N    O    P    Q    R    S    T    U    V    W    Z   

 

 

Name russisch: Коубек (Каубек) Франц Фердинандович

Geboren: 15.05.1910, Rottenmann (Steiermark)

Beruf: Metallarbeiter

Letzter Wohnort in Österreich: Wartberg (Steiermark)

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 03.06.1934

Wohnorte in der Sowjetunion: Leningrad

Verhaftet: 22.06.1941, Leningrad

Anklage: Spionage, antisowjetische Agitation

Gestorben: 13.03.1943, Zlatoust (Čeljabinskaja obl.)

Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration

Schicksal: im Lager umgekommen

 

Franz Koubek wurde 1910 in Rottenmann in der Steiermark geboren und lebte später in Linz. Er war Mitglied der SDAP ab 1930 und des Schutzbundes ab 1932. Im Februar 1934 war er an einem Überfall auf einen Gendarmerieposten beteiligt, wurde verhaftet und dann auf Gelöbnis freigelassen. Koubek flüchtete in die ČSR und gelangte im Juni 1934 mit dem zweiten Schutzbundtransport nach Russland, wo er als Hilfsarbeiter in Leningrader Betrieben, z. B. der Lokomotivreparaturwerkstätte Пролетарский завод, Beschäftigung fand. Obwohl er am 3. Oktober 1934 aus Österreich ausgebürgert worden war, bewilligte ihm die österreichische Gesandtschaft im September 1935 einen Reisepass für die Heimfahrt. Seine Verwandten rieten ihm angesichts der tristen wirtschaftlichen Verhältnisse in der Steiermark von der Heimkehr ab. Koubek sprach fünf Mal in dieser Angelegenheit auf der österreichischen Gesandtschaft vor, worüber das Leningrader Schutzbundkollektiv nach Moskau berichtete. Der österreichische Kaderreferent beim EKKI (Exekutivkomitee der Komintern), Hans Täubl, war 1937 der irrigen Meinung, dass Koubek nach Hause gefahren sei.

 

Franz Koubek wurde am 22. Juni 1941 wegen Spionage verhaftet, er arbeitete damals im Betrieb Гидроват. Er "gestand", ein führendes Mitglied einer konterrevolutionären faschistischen Organisation gewesen zu sein, der u. a. die Schutzbündler Franz Schörgendorfer, Franz Moucha, Rudolf Berk und Josef Mitterhuber angehörten. Über Koubeks Verurteilung liegen keine Daten vor.

 

Franz Koubek starb im März 1943 im Lager Zlatoust (in der Nähe von Čeljabinsk im Ural) an Tuberkulose. Er war mit einer Russin verheiratet, die er in der Lokomotivreparaturwerkstätte Пролетарский завод kennen gelernt hatte.

 

 

Quelle: RGASPI, GARF, DÖW

 

» nächste Biographie

Unterstützt von: