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Karger, Gustav

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Каргер Густав Густавович

Geboren: 18.01.1907, Atzgersdorf (NÖ)

Beruf: Tischler

Letzter Wohnort in Österreich: Bruck an der Mur (Steiermark)

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 25.04.1934

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Leningrad

Verhaftet: 1936, Leningrad

Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration

Schicksal: unbekannt

 

Gustav Karger, geboren 1907, übersiedelte mit den Eltern 1912 von seinem Geburtsort Atzgersdorf, das damals noch nicht zu Wien gehörte, nach Bruck an der Mur. Nach Abschluss der Pflichtschule machte er ebenso wie sein Vater eine Tischlerlehre. 1923 trat er der SDAP bei, 1932 dem Schutzbund. Nach der Lehrzeit wegen Arbeitsmangels entlassen, ging Karger auf die Walz nach Deutschland, Belgien, Frankreich, Holland, Italien, Ungarn und die Tschechoslowakei. Von 1927 bis 1932 lebte er in Harsleben bei Halberstadt im Harz, wo er als Knecht und Kutscher arbeitete. Nach der Verhaftung und Abschiebung nach Österreich als "lästiger Ausländer" hielt er sich bis zu den Kämpfen im Februar 1934 in Bruck an der Mur bei den Eltern auf und war arbeitslos.

 

Karger war Verbindungsmann des militärischen Leiters der Brucker Schutzbundformation und schloss sich der Kampfgruppe um Koloman Wallisch an. Nach der Niederschlagung des Aufstands wurde er verhaftet, nach einigen Wochen in Untersuchungshaft entlassen. Er fuhr nach Brünn und in der Folge im April 1934 mit dem ersten Schutzbundtransport nach Russland, wo er anfangs in Moskau, dann in Leningrad lebte. Er arbeitete als Modelltischler in der Maschinenbaufabrik Кировский завод.

 

Ab 1935 war Karger Mitglied der KPÖ. Nach Angaben von Kajetan Klug gegenüber der Gestapo wurde Gustav Karger 1936 verhaftet und in ein Lager bei Vorkuta deportiert.

 

 

Quelle: Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), RGASPI

 

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