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Grün, Franz

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Грюн Франц Францевич

Geboren: 06.03.1903, Amstetten (NÖ)

Beruf: Müller, Maler, Maurer

Letzter Wohnort in Österreich: St. Michael in Obersteiermark

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 05.11.1934

Wohnorte in der Sowjetunion: Rostov-na-Donu

Verhaftet: 1937, Rostov-na-Donu

Anklage: antisowjetische Aktivitäten

Urteil: 19.11.1940, Sonderberatung (OSO), 5 Jahre Lagerhaft

Rehabilitiert: Militärtribunal des nordkaukasischen Wehrkreises

Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration

Schicksal: überlebte

 

Franz Grün aus Amstetten, geboren 1903, erlernte zuerst den Müllerberuf, übersiedelte dann zu seinem Onkel nach St. Michael in die Steiermark und wurde Maurer und Aktivist der Bauarbeitergewerkschaft. Schon 1921 trat er der SDAP bei, dem Schutzbund 1927.

 

Im Februar 1934 nahm Grün an führender Stelle an den Kämpfen in St. Michael teil. Anschließend flüchtete er mit anderen Schutzbündlern nach Novisad und gelangte schließlich in die Tschechoslowakei, dann Anfang November 1934 nach Russland. Am 1. Dezember 1934 wurde er vom österreichischen Staat ausgebürgert. Nach anfänglichen Problemen in der Landwirtschaftsmaschinenfabrik Rostsel'maš in Rostov-na-Donu erhielt er sowohl vom Betrieb als auch von der Schutzbundkollektivleitung gute Beurteilungen. Trotzdem wollte er nach Österreich zurückkehren und suchte aus diesem Grund 1937 die österreichische Gesandtschaft in Moskau auf. Die steirischen Sicherheitsbehörden wiesen aber seinen Antrag auf Ausstellung eines österreichischen Passes ab.

 

Im August 1937 (nach anderen Angaben am 6. Oktober 1937) wurde Grün verhaftet und am 19. November 1940 wegen antisowjetischer Agitation zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt. Am 16. Februar 1947 wurde Grün aus dem Gulag entlassen. 1950 gelang es ihm, nach Österreich zurückzukehren.

 

Grüns aus Wien stammende Lebensgefährtin Emma Schrom geb. Wurm (geb. 15.07.1907), die er erst in der Sowjetunion kennengelernt hatte, kehrte im November 1937 freiwillig nach Österreich zurück.

 

 

Quelle: RGASPI, Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), ÖStA, Parteiarchiv der KPÖ

 

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