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Blasch, Hugo

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Блаш Гуго Францевич

Geboren: 1900

Beruf: Elektrotechniker

Letzter Wohnort in Österreich: Klagenfurt

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1926

Wohnorte in der Sowjetunion: Kzyl-Orda (Kasachstan)

Verhaftet: 29.07.1941

Anklage: Spionage

Urteil: 31.03.1942, Sonderberatung (OSO), Tod durch Erschießen

Rehabilitiert: 06.09.1960, Oberstes Gericht der UdSSR

Emigrationsmotiv: Uhlfeld-Kolonie

Schicksal: erschossen

 

Hugo Blasch wurde 1900 in Österreich geboren, nach russischen Angaben in einem Ort namens Dolini. Er machte eine Ausbildung als Elektrotechniker und lebte in Klagenfurt, als er sich 1926 der von Karl Uhl, dem Obmann der Republikanischen Vereinigung ehemaliger Kriegsteilnehmer und Kriegsopfer Österreichs, organisierten Auswanderergruppe in die Sowjetunion anschloss. Unterstützt von österreichischen und sowjetischen Behörden wanderten rund 200 meist arbeitslose Handwerker aller Art nach Kasachstan aus, um in Kzyl-Orda (Kyzyl-Orda) am Fluss Syr-Darja die sogenannte Uhlfeld-Kolonie (Incommune Uhlfeld) zu gründen. Bereits im Frühjahr 1927 löste sich die Kolonie auf. Die Mehrzahl der Kolonisten kehrte nach Österreich zurück, andere blieben in der Sowjetunion und einige wanderten nach China weiter.

 

Blasch lebte in Gulja (Kuldscha, kasachisch Құлжа, chinesisch Yining) und war Leiter einer Lederfabrik, als er am 29. Juli 1941 von einer KGB-Sondereinheit verhaftet wurde. Die Anklage lautete auf Spionage. Wahrscheinlich wurde Blasch jedoch bereits um 1939 verhaftet und 1941 über die Grenze in die Sowjetunion verschleppt, wo er am 31. März 1942 in Alma-Ata wegen Spionage zum Tode verurteilt wurde.

 

Am 31. März 1942 wurden in Alma-Ata noch mehrere andere ehemalige Uhlfeld-Kolonisten zum Tode verurteilt, nämlich Alois Fluch, Alfred Höflinger, Marjan Kloc, Franz Konetschny, Heinrich Leeb, Johann Pfliegel und Rudolf Strach. Auch die ebenfalls in Sinkiang lebenden, aber in der Liste der Uhlfeld-Teilnehmer nicht enthaltenen Julius Fuchs aus Steyr, der tschechische Staatsbürger Friedrich Kotin (Котин Фридрих Иосифович) und der Este Karl Jürgenson (Юргенсон Карл Александрович) wurden an diesem Tag in Alma-Ata zum Tode verurteilt.

 

 

Quelle: lists.memo.ru, Erika Schlager, ÖStA

Zur Uhlfeld-Kolonie siehe Barry McLouhglin/Hans Schafranek/Walter Szevera, Aufbruch. Hoffnung. Endstation. Österreicherinnen und Österreicher in der Sowjetunion 1925-1945, Wien 1997, S. 49-69.

 

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