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Bauer, Wilhelm

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Бауэр Вилгельм Брунович

Geboren: 10.03.1911, Wien

Beruf: Techniker

Letzter Wohnort in Österreich: Wien 6

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1932

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau

Verhaftet: 05.11.1935, Moskau

Anklage: Spionage, Vorbereitung terroristischer Akte

Urteil: 17.12.1935, Militärkollegium des Obersten Gerichts, 10 Jahre Lagerhaft; 1936, Sonderberatung (OSO), Ausweisung

Rehabilitiert: 30.04.1959, Militärkollegium des Obersten Gerichts

Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration

Schicksal: ausgewiesen

 

Wilhelm Moriz Bauer wurde 1911 in Wien geboren. Er studierte Technik in Wien und erhielt über die Vermittlung eines kommunistischen Bekannten eine Stelle beim Bau der Moskauer Metro, wo er sich auf die Steuerung von Untergrundbahn-Zügen spezialisierte.

 

Am 4. oder 5. November 1935 wurde er verhaftet, am 17. Dezember 1935 wegen Spionage und Vorbereitung terroristischer Akte zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Im Gefängnis in Jaroslavl' durfte ihn seine russische Frau besuchen, später sogar sein Vater Bruno Bauer, ein einflussreicher Wiener Baurat, in der Begleitung eines österreichischen Diplomaten. Vom schlechten Gesundheitszustand seines Sohnes alarmiert, richtete Bruno Bauer ein Gnadengesuch an den russischen Staatspräsidenten Kalinin. Nachdem Bruno Bauer im März 1936 von der Verurteilung des Komintern-Agenten Josef Dycka zu fünf Jahren schweren Kerkers und des KPÖ-Funktionärs Theodor Malcher zu zwei Jahren schweren Kerkers in Wien erfahren hatte, schlug er dem Anwalt von Dycka, mit dem er persönlich befreundet war, eine Austauschaktion vor. Dafür konnte er die Mutter von Dycka gewinnen, deren Gnadengesuch an Bundespräsident Miklas vom Grafen R.N. Coudenhove-Kalergi und dem Erzbischöflichen Sekretariat in Wien empfohlen wurde. Malcher und Dycka kamen im Zuge der Juli-Amnestie ohnehin frei und verließen Österreich am 26. August 1936. Der Austausch fand am 30. August 1936 bei der polnischen Grenzstation Stołpce statt, wo Bruno Bauer seinen Sohn in Empfang nehmen konnte.

 

 

Quelle: ÖStA, DÖW

 

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