logo
logo

Friederike Burda: Den Krieg um ein paar Tage verkürzen

Friederike Burda, geboren 1923, aus Wiener Arbeiterfamilie; von der Mutter, einer sozialdemokratischen Funktionärin, schon als Kind zu politischen Tätigkeiten herangezogen; Bürolehrling. Nach der Annexion Österreichs durch NS-Deutschland suchte sie – 15-jährig – Anschluss an die KPÖ, arbeitete für die Rote Hilfe, später im Rahmen der überparteilichen, von KommunistInnen initiierten Anti-Hitler-Bewegung. Seit Anfang 1943 Dienstverpflichtung bei den Optischen Werken/Reichert, leitete ausländische Arbeiter zur Sabotage an. Verhaftung am 1. Februar 1944; gemeinsam mit der Mutter sieben Monate Gefängnis, ab Mitte September 1944 bis Kriegsende KZ Ravensbrück.

Verstorben 1985

 

 

Unsere Zeitung Die Wahrheit hat etwa ein Jahr existiert, vom Februar oder März 1943 bis zu meiner Verhaftung im Februar 44. Für uns war sie vor allem ein Mittel, um die Soldaten zum Überlaufen zu bewegen oder dass sie erst gar nicht einrücken, ihre Termine hinausschieben. Und zur Sabotage haben wir aufgerufen, in den Betrieben der Kriegsindustrie, dass die Eisenbahner die Transporte nicht führen, die Züge zum Entgleisen bringen oder Ähnliches. Ich hab selber Artikel geschrieben, ich hab mich dabei beschränkt auf Sabotage und Wehrkraftzersetzung. Eine Anleitung zum Handeln mehr oder weniger, wie man das eben machen kann.
Über Sabotage hab ich aber nicht nur geschrieben, ich habs auch selber durchgeführt. Nur hat mir keiner Anweisungen geben können, wie ichs anstellen soll. Das hab ich in Eigenregie bei der Firma Reichert gemacht. Dort war ich damals dienstverpflichtet. Eigentlich hätt ich als Nachrichtenhelferin nach Saloniki sollen, und ein Grund für meine Heirat damals war, dass ich für die Wehrmacht nicht arbeiten wollte. Ich hab gesagt, ihr könnt von einer verheirateten Frau nicht verlangen, dass sie nach Saloniki geht; so bin ich in der Heimat dienstverpflichtet worden. Bin ich dann zuerst bei der Firma Reichert, den Optischen Werken, ins Fabrikationsbüro kommen. Am 12. April 43 ist das gewesen.

 

Im Fabrikationsbüro sind die Nazis konzentriert gesessen. Ich hab dort die ehrenvolle Aufgabe gehabt, den Akkord auszurechnen, das hat mir gar net behagt. Ich hab mir also die rechte Hand einbunden und hab versucht, mit der linken zu schreiben. Sie haben mich zwar net zum Arzt geschickt, um das kontrollieren zu lassen, aber sie haben mich strafversetzt. Durch diese Versetzung bin ich dorthin kommen, wo ich eigentlich hinwollte: zu den ausländischen Arbeitern.
Die Firma Reichert war damals schon umgestellt auf Rüstungsindustrie, die hat für die Wehrmacht Fernwinkelrohre und Ähnliches erzeugt. Und als Rüstungsbetrieb hat sie Arbeitskräfte aus den besetzten Gebieten kriegt: Franzosen, Griechen, Jugoslawen.
Strafversetzt worden bin ich in die Werkstatt runter. Als Ersatz für den Werkstättenschreiber in der Dreherei. Eine Zeitlang war ich noch gemeinsam mit ihm dort, was sehr angenehm war, weil wir sofort gespürt haben, dass da ein gemeinsames Interesse ist. Er hat mir auch schon sagen können, mit wem man Kontakt halten, mit wem von den Ausländern man reden kann; wo ist es sinnvoll, den Mund nicht aufzumachen, wie schauen die Meister aus. Da hab ich Hilfe und Unterstützung gehabt.

Damals ist noch mit Blaupausen gearbeitet worden, nicht wie heute mit Fotokopien, und auf diesen Blaupausen war intern ein Zeichen drauf, dass man gewusst hat: was ist ein Zivilauftrag und was ein Kriegsauftrag. Dass ich da geschwind dahinterkommen bin, ist klar. Mein ganzes Bemühen war dann, wie könnte man bei der Firma Reichert sabotieren. Wie und wo könnte man den Hebel ansetzen. Als Werkstättenschreiberin hab ich ja die Aufträge kontrollieren müssen, die Stückzahl. Ich hab also auch den Ausschuss am besten unter Kontrolle gehabt, weil das durch meine Händ gangen ist.
Also gut, wie kann man Ausschuss erzeugen? In der Dreherei sind die Griechen gewesen. Da hast eine Drehbank, an der Drehbank war ein Drehmesser befestigt, und mit dem Messer ist von dem Werkstück abdreht worden bis zum optischen Maß, das vorgeben war. Das geht auf ein Hundertstel genau, und wenn du um ein Hundertstel zu viel wegdrehst, kannst das Stückl wegschmeißen. Du hast auch das Messer ruinieren oder den Drehvorgang abrupt abbrechen können, dann hast auch einen Ausschuss gehabt.

Bin ich also zu den Griechen gangen und sag denen, passts auf, das ist ein Heeresauftrag, es wär gut, wenn ihr net nur auf den Verdienst schauts, wenn ihr ein bissl Ausschuss arbeitets. Dort war eine riesengroße Werkshalle, ein Mordslärm. Wenn du dich mit einem unterhalten hast, hat der bei der Nebenmaschin schon nimmer verstanden, was gredet worden ist. Bei den Griechen waren nur ein paar, auf die du dich hast verlassen können, aber die haben dann auf Ausschuss gemacht. Bei den Franzosen warens mehr, da hab ich net so vorsichtig streuen müssen. Die waren in der Bohrerei. Heeresauftrag in der Bohrerei. Die Bohrmaschinen sind so eingerichtet, dass einer sieben Spindeln beaufsichtigen kann, und wennst einen Hebel bewegst, sind mehrere Werkstücke gleichzeitig bearbeitet. Oder sie sind hin.
Als Werkstättenschreiberin hab ich überall Zutritt gehabt. Ich bin also rauf in die Bohrerei, bin zum Meister und hab ihn gefragt, wärs möglich, dass du mir erklärst und zeigst, wie man die Gehäuse anbohrt. Er hat mich eine Weile angeschaut, hat ein bissl gestutzt, und nach einer Zeit hat er gesagt, na, komm mit. Ich hab gewusst, er ist ein Antifaschist, aber ich habs ihm ja nicht auf die Nasen binden können, was ich dort genau machen will. Es hat halt jeder geschaut damals, was in seiner Macht stand, gegen die Nazis zu tun Es war net so, dass jeder einen politischen Auftrag kriegt hat.

Der Meister führt mich also in die Bohrerei und hat mir das zeigt. Hat zugeschaut, wie ichs mach, dann ist er fortgangen. Er hat ein Gspür gehabt, wollt aber net direkt konfrontiert werden damit. Bei den Franzosen war sofort eine Versammlung: Die Werkstättenschreiberin von der andern Werkstatt kommt zu uns, zur Maschin, die lasst sich da was zeigen! Ich hab in der Schul Französisch gelernt, zu dem Zeitpunkt hab ichs noch ein bissl können. Hab noch so viel radebrechen können, dass ich denen erklärt hab, wenn auf den Blaupausen steht, das ist fürn Krieg, la guerre, sollen sie nicht so präzis arbeiten. Dann hab ich ihnen zeigt, wie man die Gehäuse ganz durchbohrt, statt sie nur anzubohren. Da war dann ein Loch drinnen, das war nicht mehr zum Schweißen, das war Ausschuss. Aber bittschön, net zu viel, hab ich ihnen noch gesagt, das tät auffallen, da gibts dann Kontrolle, und das brauchen wir wiederum net. Was wir brauchen, ist ein bissl Ausschuss.
Die Franzosen haben das gemacht, die haben verstanden, um was gangen ist, das hast beim Reden ja rauskriegt. Die sind zsammgfangen worden auf der Straße, in einen Lastwagen rein und ab nach Österreich. Die sind ja net freiwillig kommen, die warn irgendwie unter Druck. Genauso die Griechen und Jugoslawen.
Die Serben zum Beispiel haben von ihrem Barackenquartier in Floridsdorf ein schönes Stückl Weg bis zur Fabrik in Hernals gehabt. Wenn die um fünf Minuten zu spät kommen sind - bei uns hats ja Lochkarten geben - ist ihnen eine ganze Stund abzogen worden. Da hat zum Beispiel der Meister Potensky einen Mechanismus erfunden, mit dem wir die Uhr aufhalten konnten. Wir haben so ein Schnapperl draufgeben, dann ist die Uhr stehngeblieben. Zehn Minuten ist sie von uns aufgehalten worden, dann haben wir das Schnapperl weggenommen, die Zeit nachgestellt, und die Uhr ist wieder normal gangen. So ist den Arbeitern geholfen worden.

 

Beim Meister Potensky hab ich auch sofort gespürt, der hat gemeinsame Interessen mit mir. Von dem hab ich viel gelernt. Unter anderem auch einen Ausspruch, der mir dann im Konzentrationslager über manche Situation hinweggeholfen hat.
Weil die Firma Reichert Rüstungsaufträge gemacht hat, sind immer wieder Piefkes kommen und haben in den Werkstätten herumgeschnüffelt. Was der Potensky net gewusst hat: Das Material für die Flugblätter, die ich verfasst hab, sind beim Reichert in der Schreibtischlade gelegen. Genau zu der Zeit kommt so ein Goldfasan aus dem „Altreich“ ins Werkstattbüro hinein. Ich bin weiß geworden wie die Mauer und bin sehr wortkarg gewesen. Hab nur ein paar Fragen, die er gestellt hat, beantwortet und war heilfroh, wie er wieder rausgangen ist.
Kaum war er draußen, hat mich der Potensky gefragt, was hast denn jetzt gehabt, warum bist denn so kasweiß worden? Hab ich gesagt, gleich, aber lass mich zuerst noch ein bissl verschnaufen. Na, meint er, so kann dir doch das net zu Gemüte gehn. Schau, du musst dir den Menschen vorstellen, wie er ausschaut, wenn er die Hosen heruntergelassen hat, auf dem Klo sitzt und druckt und druckt und druckt. Und net kann. Das hab ich mir zu Gemüte geführt, später hat mir das oft geholfen.
Nachher hab ich dem Potensky gesagt, warum ich so weiß worden bin. Hat er gemeint, bist schon leichtsinnig. Sag ich, wo soll ich das Material denn lassen? Daheim muss ich rechnen, dass die Gestapo auftaucht, dass sie an den Arbeitsplatz kommt, damit hab ich net gerechnet.

 

Einmal bin ich hinuntergangen in die Kontrolle von der Dreherei. Um die Arbeiten kontrollieren zu können, hat es Messgeräte geben, sehr präzise Lehren. Unten war der Schmalhofer Fritz. Zu dem bin ich hin, hab mich in ein Gespräch einlassen, hab aufpasst, wo er die Lehre hingibt. Dann hab ich einen Augenblick erwischen müssen, wo niemand in der Kontrolle war, wo alle Händ waschen, essen oder sonstwo waren. Da hab ich das Gerät an mich genommen.
Am nächsten Tag ist der Schmalhofer käsweiß zu uns raufkommen, beichtet dem Meister Potensky, es ist eine Lehre verschwunden, er kann jetzt dieses Werkstück net kontrollieren. Das ist ein Heeresauftrag, wir kommen in Terminverlust, was soll er denn machen? Müssen wir halt eine neue Lehre machen, hat der Potensky gesagt. Kannst du denn das? Und der Schmalhofer: Na gut, musst mir die Blaupausen zur Verfügung stellen und das Werkzeug. Dann hat er sich den Machowetz gerufen, der in der Werkzeugmacherei gearbeitet hat, hat ihm das Material übergeben und gesagt, das muss so geschwind wie möglich fertig sein. Und hat mit einem Aug geblinzelt. Jetzt hat der Machowetz genau gewusst, er soll sich Zeit lassen, so lang es geht. Das hat er auch gemacht. Zwei Wochen hat er braucht, bis die neue Lehre fertig war. Wegen Terminverlust hat der Reichert sein Pönale zahlen müssen, es ist net weiter kontrolliert worden. Und wie die neue Lehre fertig war, ist die Erste wieder auftaucht, ich hab sie wiederum hingelegt. Dadurch war der Schmalhofer rehabilitiert, die ist nur verlegt gewesen.

 

So hab ich in Wien probiert, wie das Sabotieren geht. Aber bitte, die Katze lässt das Mausen nicht, im Lager draußen, in Ravensbrück, hab ich dann genau das Gleiche gemacht. Sie haben uns ja alle durchs Gas schicken wollen, aber zuerst natürlich ausnützen, solang es geht, solang noch ein bissl Arbeitskraft in dir drin ist.
Einmal bin ich zu einer Arbeitsgruppe kommen, die Bomben erzeugt hat. Faserstoffwerke hat das geheißen, aber Bomben habens erzeugt. Damals hab ich so kleine Ratzenschwanzerl gehabt, so kleine Zopferl, hab also ausgeschaut wie 17 Jahr. War eh erst 21, aber damit hab ich noch jünger gewirkt. Darum habens mich net zur Drehbank, sondern zur Kontrolle geben. Und Kontrolle war genau das, wo ich mich am besten auskennt hab. Da hab ich mit meiner Lehre auch gute Stücke als Ausschuss angezeichnet. Die sind zurück und nachgedreht worden, und dann wars wirklich ein Ausschuss.
Wie ich einmal zurückkomm zu mein Arbeitsplatz, steht da ein anderer Häftling, eine Ukrainerin. Du hier arbeiten, fragt sie. Du vorsichtiger sein. Hinten zweite Kontrolle, SS, draufgekommen, du schlecht kontrollieren. Und schon war sie wieder weg. Also wenns zum nächsten Tag kommen wär, hätten die SSler mich vielleicht verhört. Zum nächsten Tag is aber net kommen, ich hab 40 Grad Fieber gehabt und hab dann ins Revier müssen, zu den Kranken. Das Revier hat für die meisten das Todesurteil bedeutet, ich bin aber durch die Hilfe von Genossinnen im Lager gerettet worden.

 

Angst? Schau, wir haben ganz genau gewusst, dass wir unser Leben einsetzen. Aber der Einsatz war das wert. Ich hab mir gesagt, lieber mein Leben für eine gute Sach wie für eine schlechte. Die Sabotage, das war was, wo ich mit Sicherheit sagen kann, ich hab den Krieg ein bissl verkürzt.
Ich war sehr jung damals, ja, aber ich war sehr, ich tät sagen, sehr klassenbewusst. Durch die Diskussionen, die sich in meinem Elternhaus in der frühesten Jugend abgespielt haben, hab ich mir eine eigene Meinung gebildet und selber Stellung bezogen. Ein Ausspruch ist mir irgendwie zur Richtschnur worden: Man isst, um zu leben, man lebt nicht, um zu essen. Ein ausgefülltes und sinnvolles Leben also. Aber wenn die Nazis daherkommen und wir nix dagegen tun, hängen wir bis zum Letzten in der Geigen. Wir haben ja ganz genau gewusst, wer Hitler wählt, der wählt den Krieg.
Und grad an dem Tag, wo die deutschen Truppen in Österreich einmarschiert sind, haben wir einen Gesangsabend gehabt in der Steinergassen. Meine Mutter und ich waren Mitglied im Arbeiter-Sängerbund.

Wir haben uns den Schuschnigg angehört, wie er mit den Worten geschlossen hat, Gott schütze Österreich. Und ich hab dann die älteren sozialdemokratischen Genossen gefragt, gut, und was machen wir jetzt? Die haben mir damals erklärt, na ja, gegen unsern deutschen Bruder können wir doch net kämpfen. Auf das rauf hab ich - obwohl der Altersunterschied ziemlich groß war, ich war ja erst 15 - diesen Funktionären gesagt, ihr könnts mich jetzt! Ich hab genug von der Sozialdemokratischen Partei. Ich hab dann zu Haus meiner Mutter - die war ja eine fanatische SPlerin - einen Vortrag gehalten, was jetzt alles auf uns zukommen wird. Ich schau jetzt, hab ich ihr gesagt, dass ich Anschluss find zur Kommunistischen Partei.
Bei einer Mitschülerin von mir haben sich immer junge Leut vom KJV troffen. Über die bin ich an den Genossen Rothfuß herangekommen, den hab ich angesprochen, ob ich net Mitglied der KP werden kann. Ohne weiteres, hat er gesagt, bist du bereit, uns zu helfen?

So hab ich dann unmittelbar nach dem Einmarsch begonnen, für die Rote Hilfe zu sammeln. Das trifft sich bei dir sehr gut, hat der Rothfuß gemeint, weil du ein Fahrradl hast, da könnens dich net so gut beobachten. Und er hat mir gezeigt, wo ich überall hinfahren kann und Geld krieg, wo sie die Fenster offen lassen. Ich brauch das Geld nur aus dem Fenster rausnehmen.
Später hat mich der Rothfuß gebeten, ob es möglich ist, illegalen Leuten Quartier zu geben. Das war im 41er-Jahr. Über meine Zureden hat sich die Mutter dazu bereit erklärt. Ich hab da ja zusammen mit der Mutter gewohnt, bis zu meiner Verhaftung. Wir sind am selben Tag verhaftet worden. Es war dann nur ein einziger Quartiergänger bei uns, der Hudomalj. Der hat die ganze Arbeit in die Wege geleitet. Hat die Vierergruppen der Anti-Hitler-Bewegung organisiert, die Verbindungen zwischen den einzelnen Gruppen hat nur er gekannt. Er hat auch die Zeitung ins Leben gerufen, hat geschaut, dass er die Artikel kriegt. Wie gesagt, ich hab selber welche geschrieben, und es ist auch bei mir in der Wohnung abzogen worden, meine Mutter hat das gemacht.
Wenn der Hudomalj bei uns war, ist geschrieben worden, wenn er weg war, ist die Maschin wieder wegtragen worden. Die haben immer die kriegt, bei denen er genächtigt hat. Ich bin mit dem Radl gefahren samt dem Abziehapparat, die Schreibmaschin hab ich zu Fuß wegtragen müssen.
Man soll einem Polizisten nie ausweichen, hat der Hudomalj gesagt, sondern schnurstracks an ihm vorbeigehn, soll ihn anschaun und keine Angst zeigen. Das hab ich dann praktiziert. Zweimal is passiert, dass ich mit der Schreibmaschin an einem Polizisten vorbei hab müssen, da bin ich net auf die andere Straßenseite rüber, sondern direkt an ihm vorbei.

 

Meine Aufträge hab ich vom Rothfuß oder vom Hudomalj kriegt. Andere Verbindungen sind mir untersagt worden. Den Personenkreis, der mich persönlich kennt hat, hab ich so klein wie möglich halten müssen. Die Betriebsarbeit war kein Auftrag, aber in unseren Zeitungen haben wir geschrieben, die Leut sollen in den Betrieben sabotieren. Für mich war das nicht nur ein Auftrag an die anderen, sondern auch ein Auftrag für mich.

 

 

In den Jahren 1982 bis 1985 wurden im Rahmen von zwei Forschungsprojekten von den Forscherinnen Karin Berger, Elisabeth Holzinger, Lisbeth N. Trallori und Lotte Podgornik Gespräche mit über 100 Frauen in ganz Österreich über ihren Widerstand und ihre Verfolgung geführt. Eine Auswahl der Erzählungen ist in zwei Büchern veröffentlicht: "Der Himmel ist blau. Kann sein. Frauen im Widerstand. Österreich 1938 - 1945", Promedia Verlag 1985. Aus diesem Buch stammt die Erzählung von Friederike Burda. Zwei Jahre später erschien ein Buch mit weiteren Erzählungen: "Ich geb Dir einen Mantel, dass Du ihn noch in Freiheit tragen kannst. Widerstehen im KZ. Österreichische Frauen erzählen", Promedia Verlag 1987.

 

 

<< zurück

 

Unterstützt von: