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Informationen zur Datenbank

Opfer des Terrors der NS-Bewegung in Österreich 1933 - 1938

Die persönlichen Daten der Opfer wurden mit dem Programm File-Maker in einer Datenbank erfasst. Daten der Getöteten bzw. seither Verstorbenen werden für wissenschaftliche Forschungszwecke komplett zugänglich sein, jene von möglicherweise noch lebenden Personen in anonymisierter Form.

 

Zusätzlich zur Opfer-Datenbank wurde eine Ereignis-Datenbank generiert. Diese enthält die jeweiligen Beschreibungen des Tathergangs in den eingesehenen Dokumenten sowie Beschreibungen weiterer Vorfälle, die keine Opfer forderten, aber für die Geschichte des NS-Terrors von Relevanz erschienen. Eine quellenkritische Wertung der Angaben wurde nicht vorgenommen - das ist Aufgabe der WissenschaftlerInnen, die die Datenbank benützen - allerdings sind die jeweils herangezogenen Quellen angegeben, in zahlreichen Fällen auch eingescannt bzw. wörtlich abgeschrieben. Quellenangaben sind nach Art, Bestand und Signatur abfragbar.

 

Die Opfer-Datenbank gliedert sich in 4 Abschnitte:

 

  • Angaben zur Person des Opfers
  • Angaben zum Tathergang
  • Angaben zum Täter / zu den Tätern (diese Angaben werden in keiner öffentlich zugänglichen Version der Datenbank enthalten sein; ihre Erfassung diente nur als Recherche-Tool)
  • Quellenangaben

 

Angaben zur Person des Opfers

 

So weit dies eruierbar war, enthält die Datenbank von allen Personen, die durch nationalsozialistisch motivierte Gewaltakte betroffen waren, außer den Namen (einschließlich Geburts- und Aliasnamen, Berufs- oder Amtstitel und ggf. akademischem Grad):

 

  • Geschlecht,
  • Alter,
  • Beruf,
  • Wohnort (in Wien: Bezirk) und Bundesland,
  • religiöses Bekenntnis (römisch-katholisch, evangelisch, mosaisch, orthodox, ohne Bekenntnis),
  • politische Zugehörigkeit/Einstellung (christlich-sozial, sozialdemokratisch, kommunistisch) sowie
  • den Todestag im Falle einer Tötung bzw. das Sterbedatum im Falle des Todes als Folge einer schweren Verletzung.

 

Opfer, die in Ausübung eines Dienstes zu Schaden gekommen sind, werden eingeteilt in:

 

  • Angehöriger des Bundesheeres (mit dem Vermerk der Einheit und des Dienstgrades)
  • Polizist/Gendarm (mit dem Vermerk der Dienststelle und des Dienstgrades)
  • Angehöriger einer Assistenztruppe (mit dem Vermerk der Funktionsausübung)
  • Angehöriger eines Wehrverbands (mit dem Vermerk der Funktionsausübung)
  • Grenzschutz
  • Sonstige

 

Angaben zum Tathergang

 

Der Tathergang wurde mit einem (oder mehreren) Tatkomplex(en) kategorisiert (Individueller Terroranschlag - Gewaltakt im Zuge einer Veranstaltung - NS-Putsch Juli 1934 - Gewaltakt als "Rache" - Überfall - Sprengstoffanschlag/Brandanschlag - Zwischenfall an der Grenze - Fememord - NS-Terror im Zuge der Machtübernahme 1938 - Sonstige Gewaltaktionen). Die übrigen in der Datenbank enthaltenen Angaben zum Tathergang sind:

 

  • eine Beschreibung des Vorfalls auf der Grundlage der eingesehenen Dokumente (Verknüpfung mit der Ereignis-Datenbank),
  • das Datum sowie
  • der Tatort (Bundesland/Ort, in Wien Bezirk).

 

Angaben zum Täter / zu den Tätern

 

Angaben zu den Tätern wurden nicht extra recherchiert, sondern nur in die Datenbank aufgenommen, wenn sie in den zur Eruierung der Opfer eingesehenen Dokumenten ohnehin enthalten waren. Aufgenommen wurden Familienname, Vorname, Geburts- bzw. Aliasname, Titel (Berufs-, Amtstitel, akademischer Grad), Geschlecht, Geburtsdatum, eventuelles Sterbedatum, ausgeübter Beruf, Angaben über Verhaftung/Verurteilung/Anhaltung/Amnestierung.

 

Auch die Täter wurden kategorisiert (SA, Österreichische Legion, SS, HJ, NSDAP-Angehörige/r, NSDAP Sympathisant/In, unbekannt).

 

Regelung der Benutzung der Datenbank für wissenschaftliche Forschungszwecke

 

Alle vorhandenen Datenfelder sind separat und kombiniert abfragbar. Die Abfrage wird protokolliert. Ein Ansuchen um Genehmigung der Datenbank durch die Datenschutzkommission wurde gestellt; die Datenschutzkommission wurde darüber informiert, dass ausschließlich die persönlichen Angaben bereits verstorbener Personen frei zugänglich sein werden, während der Zugang zu personenbezogenen Daten möglicherweise noch lebender Personen an strenge Auflagen gebunden ist. Ihre Erfassung war allerdings erforderlich, um die - publizierbaren - Namen der Todesopfer von den übrigen Opfern aussondern zu können. Während der Forschungsphase, also bis März 2002, war die Datenbank nur auf den Computern der BearbeiterInnen installiert und durch Passwort geschützt. In der Auswertungsphase wird sie nunmehr in den internen Netzwerken des Karl von Vogelsang-Instituts und des DÖW installiert werden, allerdings vorläufig - durch entsprechende Passwörter und Restriktionen bei der IP- Adressen-Freigabe geschützt - ausschließlich der Vorbereitung der angekündigten Publikation dienen. Nach deren Fertigstellung erhalten auch FremdbenützerInnen (Wissenschafter mit nachweisbarem Forschungsinteresse) Zugang zur Datenbank, wobei eine Erklärung unterzeichnet werden muss, in der sich die BenützerInnen zur Einhaltung der Auflagen der Datenschutzkommission verpflichten. Eine Verbreitung der Daten über das Internet ist nicht geplant.

 

 

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